Autofahren können heisst manchmal: gezielt spucken! Wer in Peking als Ausländer Auto fahren will, benötigt einen chinesischen Führerschein. Vor kurzem entschied ich mich, einen solchen «China-Weggen» zu machen. Sicher ein wenig geschoben dazu, denn in Peking bekommt man als Ausländer den Führerschein nicht einfach ausgestellt, selbst wer in seinem Heimatland mehrjährige Fahrpraxis vorweisen kann. Man muss sich einem theoretischen Test unterziehen.
Das sind 100 Fragen und 1300 mögliche Multiple-Choice-Antworten. Über eine spezielle Lern-App kann man vorab büffeln. Die Fragen sind nicht ganz einfach. Eine lautete: Wohin darf man als Fahrer spucken, wenn einem danach ist?
a) Fenster auf und nach draussen
b) Auf den Beifahrersitz
c) Schräg nach hinten, Richtung Rückbank.
Die richtige Antwort lautet b) – auf den Beifahrersitz. Das Fenster runterzukurbeln, würde den Fahrer zu sehr vom Geschehen rundum ablenken. Erlaubt ist also nur, den Beifahrer anzuspucken. Oder die Beifahrerin. Später erfuhr ich, dass ich einen Assistenten zur Prüfung hätte mitbringen dürfen. Der hätte die Fragen übersetzt – und sein eigenes Wissen eingebracht. Doch ein Bekannter winkte ab: «Der Kerl hätte zum Spucken nix gebracht. Auch die meisten Chinesen fallen bei der Prüfung durch.»