Die Auseinandersetzung um die Unternehmenssteuerreform III wird mit Haken und Ösen geführt. Das ist nicht weiter erstaunlich, es geht auch bei dieser Steuerreform wieder um Milliarden. Dass die Wirtschaft Druck auf die Kirchen ausübt und Drohungen ausstösst, ist legitim und gehört zur Politik.
Die Wirtschaft setzt sich in erster Linie ein für die Unternehmen, die Gewinne machen wollen und müssen. Die Steuerreform ist der Wirtschaft wichtig, und sie scheut keine Mühe, dem Anliegen zum Durchbruch zu verhelfen.
Die Landeskirchen auf der anderen Seite machen sich Sorgen um diese Entwicklung. Das zeigen etwa die «Thesen aus theologisch-ethischer Sicht» des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes. Sie warnen, dass der Staat die Unternehmen zunehmend aus ihren «Gemeinwohlverpflichtungen» entlässt. Indem etwa die Steuern für Unternehmen zunehmend gesenkt würden.
Aber «Thesen» allein genügen nicht. Sind die Kirchen wirklich der Überzeugung, dass die Steuerreform in die falsche Richtung geht, dann müssen sie sich offen dagegen engagieren. Wie das die Wirtschaft auf der anderen Seite auch tut. Unabhängig von der USR III: Gerade die Kirchen, wer denn sonst, müssen für ihre Überzeugungen und Werte hinstehen. Das ist gerade 2017, in einer Zeit voller Unwägbarkeiten und Unsicherheiten, wichtiger denn je.