Spitzensport-Förderung
Geld garantiert noch keinen Erfolg

Etienne Wuillemin
Etienne Wuillemin
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«Dass Geld alleine nichts bringt, zeigt Russland. Dem russischen Team wurde rund um die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi staatlich verordnetes Doping nachgewiesen. Das beweist: Selbst eine der grössten Nationen, die für Sportförderung fast unendlich viel Geld zur Verfügung hat, glaubte nicht daran, mit Geld den Erfolg kaufen zu können.» (Archivbild)

«Dass Geld alleine nichts bringt, zeigt Russland. Dem russischen Team wurde rund um die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi staatlich verordnetes Doping nachgewiesen. Das beweist: Selbst eine der grössten Nationen, die für Sportförderung fast unendlich viel Geld zur Verfügung hat, glaubte nicht daran, mit Geld den Erfolg kaufen zu können.» (Archivbild)

KEYSTONE/EPA/SERGEI CHIRIKOV

In 16 Tagen beginnen die Olympischen Sommerspiele von Rio de Janeiro. Seit gestern ist klar: 109 Sportlerinnen und Sportler werden für die Schweiz am Start stehen. Und lassen uns von einem Medaillenrausch träumen.

Damit die Schweiz konkurrenzfähig bleibt, fordert Swiss Olympic mehr Geld. 30 Millionen Franken mehr pro Jahr brauche es. 15 Millionen davon soll der Bund übernehmen. Der Bundesrat hat die Forderung bereits zurückgewiesen. Nun befindet im Herbst das Parlament darüber. Mehr Geld für den Leistungssport – das ist in Zeiten des ständigen Sparens ambitioniert, ja gar unrealistisch. Selbst ehemalige Spitzensportler im Parlament zweifeln ob der Forderung.

Das Problem liegt tiefer. Der Schweizer Sport hat es über Jahre hinweg verpasst, in Bundesbern eine funktionierende Lobby aufzubauen. Ganz im Gegensatz zur Kultur, die beispielsweise ungleich stärker von Lotteriegeldern profitiert. Selbst wenn die Schweiz in Rio viele Medaillen gewinnen sollte – es wäre ein Trugschluss, an einen positiven Effekt zu glauben. Der politische Glanz von olympischen Medaillen hält meist nicht einmal bis zum Ende der Sommerferien.

Dass Geld alleine nichts bringt, zeigt Russland. Dem russischen Team wurde rund um die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi staatlich verordnetes Doping nachgewiesen. Das beweist: Selbst eine der grössten Nationen, die für Sportförderung fast unendlich viel Geld zur Verfügung hat, glaubte nicht daran, mit Geld den Erfolg kaufen zu können. Dass Medaillen zur Garantie werden – dafür brauchte es den Betrug.