Zuerst sorgten die unvollständig verschickten Steuererklärungen auf Papier für Ärger. Jetzt macht die elektronische Steuererklärung Easytax Aargauer Steuerzahlern zu schaffen. Grund: Es verträgt sich schlecht mit dem Virenschutzprogramm. Der Kommentar zum Thema.
Es ist auch ein bisschen lustig. Der Weltkonzern Microsoft mischt sich ins aargauische Steuerwesen ein.
Wer auf seinem PC etwa den Smart-Screen-Filter von Microsoft installiert hat – und das haben viele –, der kann die Steuersoftware «Easy Tax» des Kantons nicht installieren.
Die Firewall lässt das nicht zu. Gerade so, als wäre die Steuererklärung etwas Schlimmes. Da braucht es schon ein zusätzliches Merkblatt des Kantons, das erklärt, wie man die Firewall umgehen kann.
Es ist auch ein bisschen bedenklich: Dass Microsoft sich indirekt ins aargausche Steuerwesen einmischt, indem der Konzern diktiert, ob wir Zugang zu den elektronischen Steuerunterlagen kriegen oder nicht – derweil der Kanton nur machtlos zuschauen kann und akzeptieren muss, dass Microsoft die Regeln bestimmt. Seltsam auch, dass der Kanton den betroffenen Steuerpflichtigen eine Anleitung zur Verfügung stellt, wie man die Firewall elegant umgehen kann.
Es ist auch ein bisschen ärgerlich: Wer sich guten Mutes an die Steuererklärung macht und «Easy Tax» herunterladen will und dabei scheitert, verliert im Normalfall bald einmal die Lust.
Was soll einer eine Steuererklärung ausfüllen, wenn er sie nicht einmal herunterladen kann und darf?
Man hätte sich gewünscht, dass der Kanton aktiv informiert, indem er mitteilt, dass es diese Probleme gibt, dass sie aber leicht zu lösen sind, wenn man die Anleitung dazu befolgt. Möglicherweise hätte dadurch viel Ärger und Frust verhindert werden können; das Ausfüllen der Steuererklärung ist für viele ohnehin schon Qual genug.