Just vor dem Weihnachtsgeschäft meldet der US-Kinderspielzeuggigant Toys ’R’ Us Insolvenz an.
Zuerst ein Stellenabbau bei Lego, heute die Meldung von Toys ’R’ Us: Der Spielwarenmarkt ist gehörig unter Druck. Wie im Fall von Toys ’R’ Us hat dies mit dem Druck des Onlinegiganten Amazon und der eigenen Schwäche im Onlinehandel zu tun. Zudem mit einer tiefgreifenden Veränderung der Nachfrage: So ist der Markt bei digitalen Games in den letzten Jahren stark gewachsen. Kinder verbringen vermehrt Zeit vor Bildschirmen und spielen dadurch weniger konventionelle Spiele. Unter anderem auch deshalb hat Lego 1400 Stellen abbauen müssen. Doch nicht nur Hersteller von Spielzeug müssen darauf reagieren. Auch für die Spielwarenhändler ist der Trend hin zum Bildschirm ein Problem. Denn die Händler brauchts in der digitalen Welt nicht. Apps und Games lassen sich ohne Toys ’R’ Us oder Franz Carl Weber herunterladen.
In der Schweiz ist die Situation im Spielwarenhandel nicht prekär. Die Händler sind offenbar noch nicht stark vom Wachstum des Onlinegeschäfts und dem Trend hin zu digitalen Games betroffen. Trotzdem: Mehr als eine Galgenfrist ist dies nicht. Darum dürfen sich die Schweizer Spielwarenhändler dem Onlinegeschäft nicht verschliessen. Ein gut strukturierter Onlineshop mit kurzen Lieferzeiten ist notwendig, um grösseren Playern wie Amazon entgegenzutreten. Die Händler müssen sich zudem darauf gefasst machen, dass sich der Trend hin zum digitalen Spiel verstärkt, und entsprechend reagieren. Sei es mit der Flucht nach vorne, um mit mehr Grösse und Umsatz die Margen zu verbessern. Oder mit dem Rückzug in eine rentable Nische.