Oh, du Tannenbaum! Das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) stimmt Bundesrat und Parlament traditionell auf die Weihnachtszeit ein. Es hat dreizehn Nadelbäume im Eingangsbereich seiner wichtigsten Bauten positioniert. Sie stammen aus dem freiburgischen Lully und dem Berner Gantrisch-Gebiet. Kostenpunkt: schlappe 870 Franken.
Man suche die Bäume jeweils vor Ort aus – «auf die Bedürfnisse der einzelnen Standorte zugeschnitten», schreibt das BBL. Kein Wunder, steht der imposanteste Christbaum also dort, wo auch das Verlangen nach Grösse zu Hause ist: in der Kuppelhalle des Bundeshauses.
Die sieben Meter hohe Tanne ist klassisch dekoriert. Viel dezentes Braun und etwas Rot. Die Kugeln verleihen dem Baum eine Ernsthaftigkeit und Schwere. Um den Betrachter nicht vollends zu erschlagen, lockern Schneeflocken und glänzende Tannzapfen das Schmuck-Ensemble auf. Zuoberst thront ein greller Stern.
Dass die Dekoration von Weihnachtsbäumen eine delikate Sache ist, zeigte sich vor zwei Jahren, als ganz Bern über die Fichte auf dem Bundesplatz spottete. Die von der Spitze des Baums mehr oder weniger gerade herunterhängenden Lichterketten animierten die Berner zu wenig schmeichelhaften Assoziationen wie «Morchel» oder «Zitronenpresse». Der missglückte Schmuck bewegte die Gemüter so sehr, dass der Sponsor eiligst nachschmücken liess.
Hingegen teilt eine Sprecherin mit, welches Schicksal die Bäume nach dem Fest ereilt: Man werde den Berner Tierpark Dählhölzli fragen, ob er Verwendung findet. Dieser zeigt Interesse am Tannengrün: «Unsere Esel knabbern gerne an den trockenen Ästen.» Man merke: Weihnachten ist ein Fest für Mensch und Tier.