Endlich ist es da, das neue Jahr! Zeit für gute Vorsätze. Das sagen sich auch unsere Bundesräte. Finanzminister Ueli Maurer bucht ein Seminar bei der Hellseherin Uriella, um seine prognostischen Fähigkeiten zu verbessern.
Das ist bitter nötig, denn 2016 war für ihn ein Jahr zum Vergessen: Er ging von 100 '000 Flüchtlingen aus, gekommen sind aber nur 27'500. Auch beim Budget hat er sich um zwei Milliarden verschätzt. Kann passieren. Der Weinbauer und Verteidigungsminister Guy Parmelin wiederum schwört sich, nachts um drei Uhr nicht mehr mit betrunkenen Parteikolleginnen zu telefonieren. Dem Ehe-Frieden zuliebe.
Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann findet Gefallen am Markenzeichen des neuen US-Präsidenten Donald Trump: Statt auf umständliche Ansprachen, setzt er im neuen Jahr ganz auf Twitter: Stakkato-Nachrichten à 140 Zeichen sind besser verständlich als unlogisch zusammengesetzte Schachtelsätze. Innenminister Alain Berset beschliesst, rasch zu altern.
Denn er weiss: Das ist seine einzige Chance, um noch vom tieferen Rentenalter zu profitieren. Bundespräsidentin Doris Leuthard überlegt sich, die im Gotthard gemachten geologischen Erfahrungen mit dem Neat-Tunnel für ein anderes Projekt zu nutzen: Sie will die Atomabfälle im Gotthard-Massiv versenken. Asylministerin Simonetta Sommaruga schliesslich lädt Philipp Müller, Asylkritiker und FDP-Ständerat, zu einer Reise nach Eritrea ein.
Vor Ort wollen sie versteckte Gefängnisse besuchen und mit Zwangssoldaten sprechen. Das Ziel: Sich in ihren Positionen annähern und dem Parlament so stundenlange Dispute ersparen. Und Aussenminister Didier Burkhalter? Er bietet Bundeskanzlerin Angela Merkel seine guten Vermittlerdienste an, um Donald Trumps Twitternachrichten diplomatisch zu kontern.