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Der bisherige „Kleinverdiener“ Ralph Hamers folgt auf Sergio Ermotti. UBS und CS sind zurzeit unterschiedlich unterwegs - kämpfen aber mit denselben Problemen. Für Hamers bietet sich jetzt eine Chance.
Zwei Wochen nach der Credit Suisse hat auch die UBS einen Führungswechsel angekündigt. Der Kontrast ist augenfällig: CS-Chef Tidjane Thiam wurde wegen des Beschattungs-Skandals gefeuert, UBS-Chef Sergio Ermotti geht geordnet - in sechs Monaten, nachdem er seinen Nachfolger Ralph Hamers eingearbeitet hat. Einiges deutet darauf hin, dass Ermotti 2022 zur UBS zurückkehren könnte, als Nachfolger von Verwaltungsratspräsident Axel Weber.
Die CS ist aus dem Tritt, die UBS vergleichsweise ruhig unterwegs, doch beide Grossbanken kämpfen mit denselben Problemen: Sie sind im Zeitalter der Digitalisierung zu schwerfällig, zu teuer und neuen, wendigen Konkurrenten ausgesetzt - und dies wegen der Tief- und Negativzinsen in einem äusserst schwierigen Umfeld. Dass weder CS noch UBS in ihrem Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, eine überzeugende Wachstumsstory hat, widerspiegelt sich in den schwachen Aktienkursen. Die neuen Chefs werden das kaum ändern können.