Mithilfe des Grossaktionärs Sabic will der Chemiekonzern markant grösser werden. Der Kommentar.
Im Kampf um Grösse und Marktführerschaft spielen Übernahmen eine wichtige Rolle. In der Schweiz waren die grossen Konzerne lange Zeit in der Rolle des Käufers von Firmen im Ausland. Die Übernahme von Syngenta durch Chemchina rückte den Umstand ins Bewusstsein, dass auch der umgekehrte Fall eintreten kann. Aufstrebende Volkswirtschaften wie China bringen Giganten hervor, welche die Kraft haben, auch hiesige Grossfirmen zu schlucken. Beim Basler Spezialitätenchemiekonzern Clariant ist es nun eine saudische Firma, welche zumindest ihre Fühler ausstreckt. Man kann den wachsenden Einfluss ausländischer Konzerne in der Schweiz per se negativ finden. Doch bevor die diskutierten Einschränkungen allenfalls Realität werden, sind solche Deals uneingeschränkt erlaubt und damit eine Tatsache.
Doch wie die Fälle Syngenta und Clariant zeigen, gibt es verschiedene Wege, Macht und Einfluss geltend zu machen. Clariant hat ein Modell gefunden, bei dem die Firma zumindest vorerst eigenständig weiter besteht. Der aufgesetzte Plan sorgt für eine gewisse Stabilität, die auch beim Personal und Management für Entspannung sorgen dürfte. Syngenta wird zwar formell auch eigenständig weitergeführt, ist jedoch von der Börse verschwunden und damit deutlich weniger im öffentlichen Fokus als früher. Die genauen Absichten der chinesischen Eigentümer bleiben unklar, das Management wurde fast komplett ausgewechselt. Für die Zukunft von Syngenta sind dies keine guten Vorzeichen.