Die Hitzewelle ist im Anmarsch. In ihrem Schlepptau die Gummiböötler auf den Flüssen der Nation. Zum Beispiel auf der Limmat. Beim Hönggerwehr sollen sie neuerdings Zoll zahlen. So sieht es zumindest ein Verein vor. Die Sportfischer wollen nächsten Samstag einen solchen Obolus verlangen und so Spendengelder für die Stiftung Denk an mich sammeln. Dieser Brückenzoll ist notabene nur auf freiwilliger Basis zu zahlen. Vorerst zumindest.
Anders sieht es in Collonge-Bellerive im Kanton Genf aus. Zwei Strände wurden dort bei den Badegästen derart beliebt, dass die Gemeinde keinen anderen Weg mehr sah, als den einen Strand kostenpflichtig und den anderen zur Tabuzone für Auswärtige zu machen. Zu viele Menschen, zu viel Lärm, zu viele Autos führten zu diesem Entscheid.
Ohne den Ort zu kennen, kann man sich vorstellen, wie es dort ausgesehen haben muss. Wohl ähnlich wie auf den Gummiböötli. Bierdosen, Raucherwaren, Musikboxen und, wenns geht, am besten auch noch ein Grill. Alles hat Platz, halbwegs auch die Natur. Die hätte wohl Freude, wenn ein richtiger Böötli-Zoll eingeführt wird. Gibt es eine Natur-Jugend, die dafür streiken würde? Oder kommt nach der Flugscham vielleicht die Böötlischam?