Kommentar
Black Friday ist unsere Schuld

Den Händlern ist kein Vorwurf zu machen, dass sich der Black Friday in der Schweiz etabliert hat.

Philipp Felber
Philipp Felber
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Schlangen bilden sich am Black Friday im Manor an der Zürcher Bahnhofstrasse.

Schlangen bilden sich am Black Friday im Manor an der Zürcher Bahnhofstrasse.

Johannes Brinkmann, sda

Während die einen sich in Schlangen stellten und sich ganz dem Rabatttag Black Friday hingaben, lamentierten andere lauthals über die Rabattschlacht. Durch solche Aktionstage wird es schwieriger, die Preisgestaltung der Händler zu durchblicken. Daneben nimmt Dynamic Pricing in Skigebieten oder bei Flügen zu. Ausverkaufsaktionen werden mittlerweile jedes Vierteljahr durchgeführt.

Die Zeiten in denen klar war, wie viel Fernseher, Staubsauger oder Computer kosten, sind vorbei. Dass das den Händlern in die Karten spielt, ist klar. Je variabler und damit schwieriger zu durchschauen die Preisgestaltung ist, desto einfacher ist es, teurer zu verkaufen. Damit aber die Geschichte des bösen Handels zu erzählen, der den Kunden mit Rabatten ins Verderben lockt, ist zu einfach.

Black Friday hat sich innerhalb von drei Jahren in der Schweiz etabliert. Das hat mit den Kunden zu tun. Am Freitag sind Websites abgestürzt, weil zu viele Kunden gleichzeitig einkaufen wollten. Sie lassen sich also willfährig von Angeboten locken. Die Händler funktionieren nach dem simplen Angebot-Nachfrage-Prinzip.

Werden ihnen die Restposten nicht dank Rabatten aus den Händen gerissen, müssen künftig die Preise gegen unten korrigiert werden. Ansonsten bleiben die Händler auf ihrer Ware sitzen. Solange die Kunden aber das Spiel mitmachen, so lange müssen sie in Rabattschlachten auf Schnäppchen hoffen.