Natürlich muss jeder, der im Aargau an eine viel befahrene Strasse zieht, mit Verkehrslärm rechnen. Absolut nicht hinnehmen müssen Anwohnerinnen und Anwohner aber die zunehmende Belästigung durch «Autoposer» oder Fahrer, die beim Beschleunigen die Saalhöhe mit dem Hockenheim-Ring verwechseln.
«Autoposer» sind, sofern sie sich an die Tempolimite halten, nicht unmittelbar gefährlich für Dritte. Es ist deshalb verständlich, wenn die Polizei das Problem nicht ständig zuoberst auf der Prioritätenliste hat. Aber die coronabedingt ruhigere Umgebung und die wärmeren Temperaturen haben die Lärmbelästigung in den letzten Wochen erneut ins kollektive Bewusstsein katapultiert. Die Poser sind für viele Aargauerinnen und Aargauer unglaublich nervig. Das zeigen die zahlreichen Online-Peti- tionen und -Diskussionen.
Es ist absurd, wenn Gemeinden und Kanton Millionen für Lärmschutzwände, Flüsterbeläge und schallisolierende Fenster ausgeben, die Bevölkerung aber das infantile Verhalten einiger testosterongesteuerter junger Männer – es sind fast ausschliesslich solche – hinnehmen muss. Dies, weil entweder die Ressourcen der Polizei für die konsequente Ahndung fehlen oder dann die gesetzlichen Grund- lagen und Messinstrumente nicht vorhanden sind. Es wird Zeit, dass das Thema (wieder) auf das politische Tapet kommt. Zum Beispiel in Form des «Lärmblitzers», der Verstösse messbar machen würde.