Hanspeter Hilfiker (FDP) ist neuer Stadtpräsident. Er setzte sich gegen den SP-Kandidaten Daniel Siegenthaler durch. Der Kommentar.
Daniel Siegenthaler (SP) war kein schlechter Kandidat. Aber er war weniger gut als Hanspeter Hilfiker. Es fehlte ihm die Erfahrung als Stadtrat, und er wirkte in seinen Aussagen deutlich unverbindlicher. Zudem hatte er das Pech, dass die Freisinnigen wieder in der Lage sind, einen engagierten Wahlkampf zu führen. Dass sie dank ihrer personellen Erneuerung diesbezüglich gegenüber den Sozialdemokraten nicht mehr abfallen.
Das Resultat mag knapp erscheinen, aber es ist deutlich. 144 Stimmen sind viel, wenn man sie aufholen muss. Der Erfolg von Hanspeter Hilfiker war alles andere als sicher. Er war mit der Hypothek Keba gestartet. Und er hatte im ersten Wahlgang zwar das beste, aber doch ein eher enttäuschendes Resultat erzielt. Bei der Keba gelang es ihm, sich als Krisenmanager zu profilieren. Und den Rückschlag vom 24. September steckte er schnell weg: Er bewies auf der Strasse und als Smalltalker an allerhand Veranstaltungen grosses Durchhaltevermögen. Er war sich für den Kampf um jede Stimme nicht zu schade – bis am Samstag, wo er an der Igelweid im strömenden Regen Passanten ansprach.
Hilfiker hat die Chance, ein guter Stadtpräsident zu werden. Unter anderem wegen seiner rhetorischen Fähigkeiten. Die Wahrscheinlichkeit, dass er zwei oder drei Amtsperioden machen kann, ist gross. Ebenso gross ist darum die Wahrscheinlichkeit, dass die SP auf eine längere Zeit ohne Präsidium auskommen muss. Jolanda Urech war für die Sozialdemokraten ein Glücksfall. Sie ist vor vier Jahren dank ihrer Popularität sowie ihrer Erfahrung gewählt worden – und weil die Aarauer endlich eine Frau an der Spitze haben wollten.
Jetzt hat die FDP das Comeback geschafft. In der Tagespolitik wird es für sie nicht einfach: Ihr neuer Stadtpräsident hat allerhand Mitte-Links-Mehrheiten um sich. Hilfiker muss beweisen, dass er ein führungsstarker Politiker ist.
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