Kommentar
Die Zurückhaltung des Regierungsrats bei der Kinderimpfung ist fehl am Platz

Der Regierungsrat hat die Coronamassnahmen an den Schulen verschärft. Doch bei der Kinderimpfung hält er sich mit den Impfaufrufen zurück und sendet damit ein falsches Signal. Ein Kommentar.

Noemi Lea Landolt
Noemi Lea Landolt
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Die Aargauer Schulkinder sind wegen Corona vier Tage früher in die Weihnachtsferien geschickt worden. Für nach den Ferien hat der Regierungsrat eine Maskenpflicht ab der 1. Klasse beschlossen.

Der Entscheid war nötig. Das Virus war überall. Die Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen war und ist bis heute besonders betroffen. Aber auch jüngere stecken sich an – und geben das Virus weiter. An einen normalen Schulbetrieb war nicht mehr zu denken.

Seit dieser Woche können sich im Aargau auch 5- bis 11-Jährige impfen lassen. Dank der Impfung könnte sich die Situation an den Schulen endlich entspannen. Geimpfte stecken sich seltener an und müssen nicht in Quarantäne.

Doch ausgerechnet wenn es um den Piks für die Kleinen geht, hält sich der Regierungsrat mit den gewohnten Impfaufrufen zurück. Diese Zurückhaltung ist fehl am Platz. Der Impfstoff für 5- bis 11-Jährige ist zugelassen. Swissmedic hat ihn für sicher und wirksam befunden.

Indem der Kanton die Kinderimpfung nur halbherzig empfiehlt und betont, dass sich seine Impfkampagne primär an Jugendliche und Erwachsene richte, signalisiert er, dass es eigentlich keine Rolle spielt, ob sich Kinder impfen lassen oder nicht.

Das steht nicht nur im Widerspruch zu den beschlossenen strengen Massnahmen an den Schulen. Es ist vor allem ein falsches Signal, das ausgerechnet jene bestätigt, welche die Impfung allgemein und die Kinderimpfung im Besonderen verteufeln.