Zürcher Hochschulen
Rund ums Studium: Mit diesen Tipps fällt der Semesterstart leichter

Gegen 80'000 Studierende starten an den Zürcher Hochschulen im September ins neue Semester. Wie kommen sie zu Wohnraum, Geld, Speis und Trank, Kontakten und Hilfe? Wir haben ein paar Tipps und Erinnerungen zusammengetragen.

Matthias Scharrer
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Die Zahl der Studierenden ist an der Universität Zürich gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken, von rund 28'100 auf 27'800, die Uni am Donnerstag mitteilte.

Die Zahl der Studierenden ist an der Universität Zürich gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken, von rund 28'100 auf 27'800, die Uni am Donnerstag mitteilte.

Keystone

Rund 28'000 Studierende sind an der Universität Zürich immatrikuliert, jeweils über 20'000 an der ETH und an den Zürcher Fachhochschulen: Zürich ist definitiv auch eine Studentinnen- und Studentenstadt, nebst allem anderen. Und nach den von Corona geprägten Vorjahren hat sich das Leben an den Hochschulen wieder weitgehend normalisiert. Doch eine Coronafolge bleibt: Manche Lehrveranstaltungen finden ergänzend zum Präsenzunterricht weiterhin hybrid statt, sind also auch online zugänglich, wie eine Unisprecherin auf Anfrage sagt.

Aber es geht ja beim Studieren ohnehin nicht nur ums Lernen, sondern auch ums Studentenleben. Hier ein paar Tipps dazu.

So kommen Studierende zu Geld und Wohnungen

Wer ein Zimmer oder eine Wohnung sucht, findet unter www.vsuzh.ch/wohnen Links zu Studentenwohnheimen, WG-Zimmern, der Genossenschaft Woko und dem Jugendwohnnetz Juwo sowie privaten Angeboten.

Da Zürich nicht gerade ein günstiges Pflaster ist, muss auch das Geld hier ein Thema sein. Die Fachstelle Studienfinanzierung der Universität Zürich rät etwa, dass Nebenjobs während des Studiums ein Arbeitspensum von 20 bis 30 Prozent nicht übersteigen sollten. Zudem weist sie darauf hin, dass Eltern bis zum Abschluss der Erstausbildung unterstützungspflichtig sind. Sind sie dazu nicht in der Lage, können im Wohnsitzkanton der Eltern Gesuche um Stipendien eingereicht werden – wobei mit langen Bearbeitungszeiten zu rechnen sei. Die Fachstelle vermittelt auch Stipendien von Stiftungen und universitären Fonds.

Die ETH verteilt zudem den Bedürftigsten sogenannte soziale Stipendien. Alles in allem belaufen sich die monatlichen Lebens- und Studienkosten gemäss Angaben von Uni und ETH Zürich auf rund 2000 Franken.

Essen und Trinken im Hochschulquartier

Weitere Grundbedürfnisse sind Essen und Trinken. Da gibt es die Hochschulmensen, über deren Qualität die Meinungen auseinandergehen, die aber alleweil solide Kost zu fairen Preisen bieten. Da und dort, etwa im Uniturm, lässt sich auch in der Mikrowelle Mitgebrachtes aufwärmen.

Den besten Kaffee der Uni gibt’s laut Insiderinformationen im Café Complet im Unihauptgebäude. Die gleiche Quelle empfiehlt für veganen Take-away-Food Klara’s Kitchen (Universitätstrasse 17). Direkt nebenan bietet «Hot Pasta» Teigwaren mit Legi-Rabatt. Wer mehr auf Fleisch steht, ist in der Metzgerei Reif (Zürichbergstrasse 20) an der richtigen Adresse: Hier sind ab 11 Uhr warme Take-away-Angebote zu kaufen. Und auf der ETH-Polyterrasse gibt’s wochentags ab 11 Uhr Street Food diverser Anbieter.

Zudem verfügt die ETH mit dem «bqm» unterhalb der Polyterrasse über ein eigenes Kulturcafé, in dem auch Konzerte und andere Events stattfinden. An der Bar herrscht eine locker-kollegiale Atmosphäre, was damit zu tun hat, dass zumeist Studierende servieren.

Von der Bar zum Sport und Relaxen

Apropos Bars: Vom Hochschulquartier sind es zu Fuss nur ein paar Minuten hinunter in die Zürcher Altstadt. Rund um die Nieder- und Oberdorfstrasse lässt es sich gut in Bars und Restaurants ausschweifen. Zu nennen wäre beispielsweise das Alternativ-Café Zähringer am Predigerplatz, schräg gegenüber der Zentralbibliothek. Oder die Safari-Bar nahe beim Central an der Zähringerstrasse, die ebenfalls immer wieder mal mit Konzerten aufwartet.

Sportliche Angebote fast aller Art finden sich beim Akademischen Sportverband Zürich (ASVZ): Das Spektrum reicht vom Bogenschiessen über diverse Formen von Tanz, Kampfsport, Segeln, Foilsurfen, Beachvolleyball bis hin zur Meditation, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Auch Plätze zum Relaxen kann man buchen, etwa im Uniturm. Mehr Infos unter www.asvz.ch.

Musizieren nebst dem Studieren tut ebenfalls gut: Sowohl an der ETH als auch an der Universität Zürich stehen Studierenden Musikzimmer zur Verfügung. Zudem bieten die beiden Hochschulen Möglichkeiten zum Mitspielen in Orchestern und Bands an.

Gratis-Shuttlebusse für lange Wege

Da manche Hochschulstandorte weit voneinander entfernt liegen, verkehren an der ETH und Universität Zürich gratis Shuttlebusse: Zum einen zwischen dem ETH-Campus Zentrum und dem Campus Hönggerberg, zum anderen zwischen Uni Zentrum und dem Uni-Standort Oerlikon.

Falls das Studentenleben trotz alldem schwerfällt: Die Psychologische Beratungsstelle von Uni und ETH Zürich bietet Studierenden bei Bedarf kostenlose und vertrauliche Beratungsgespräche in verschiedenen Sprachen an (www.pbs.uzh.ch). Ausserdem gibt es die studentisch betriebene Nightline Zürich für Gespräche über Alltagssorgen am Abend (www.nightline.ch).

Erinnerungen an die Studienzeit

Tratsch im Lichthof

Tratsch im Lichthof

LiZ-Redaktorin Sibylle Egloff (34) über ihre Studienzeit an der Universität Zürich: «Sehr präsent sind mir die Mittage, die ich im Hauptgebäude an der Rämistrasse mit meinen Freundinnen verbracht habe. Im Zentrum standen dabei die Erlebnisse abseits der Vorlesungen und der neuste Tratsch des Wochenendes. Und so kam es häufig vor, dass unser Gelächter den ganzen Lichthof erfüllte. Ganz zum Ärger unserer Kommilitoninnen und Kommilitonen, die sich tatsächlich auch in der Mittagszeit die phonetischen Veränderungen der zweiten deutschen Lautverschiebung ungestört zu Gemüte führen wollten. Nervig waren wir auch für die Mitarbeitenden der Cafeteria, weil wir stets mehr als einen Löffel Einlage in der Suppe verschwinden liessen. Sie war unser kulinarisches Highlight an der Uni und beinahe das einzig Essbare. Die Mensa mieden wir, um uns die gut mit Käse überbackenen Reste vom vorherigen Tag zu ersparen.»

Erinnerungen an die Studienzeit

Mit dem Auslandsemester kam das Ziel

Mit dem Auslandsemester kam das Ziel

LiZ-Redaktor Matthias Scharrer (50) über seine Studienzeit an der Universität Zürich: «Es war eine andere Zeit: Auf den WCs und in den Gängen, Mensen sowie im Lichthof wurde geraucht. Credit Points sammelten wir als Studenten in den 1990er-Jahren noch nicht. Und das Internet spielte anfangs keine Rolle. Die ersten Semester waren eine Art Aufwärmphase, in der ich da und dort in den Fächern Geschichte, Englisch, kurzzeitig Soziologie und dann Philosophie herumschnupperte. Zielstrebig studierte ich dann erst, als ich mir selber ein Ziel gesetzt hatte: ein Auslandsemester in Galway, Irland. Danach hakte ich eine Aufgabe nach der anderen ab und genoss parallel dazu das Studentenleben mit langen Nächten an WG-Partys und dergleichen. Vor den Abschlussprüfungen gab mir ein Philosophieprofessor einen wichtigen Rat fürs Leben: ‹Sie müssen die Bücher nicht alle gelesen haben. Es genügt, wenn Sie wissen, was drinsteht.›»