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Region (LiZ)
Zürich
Nachdem C. aus der Psychiatrie entlassen wird, will ihr Pfleger weiterhin Kontakt und stellt ihr immer wieder nach. Schliesslich lässt er sich sogar eine Tätowierung ihres Gesichts anfertigen - ohne ihre Einwilligung.
Nach mehreren Versuchen, sich das Leben zu nehmen, wird die unter Depressionen leidende Thaiboxerin C.* im Januar 2015 in die Psychiatrische Klinik in Rheinau eingewiesen. Während ihres Aufenthaltes lernt sie einen unscheinbaren Pfleger kennen, der sich in sie verliebt.
«Ich hatte ihn anfangs gar nicht wirklich wahrgenommen. Nur in den letzten paar Wochen haben wir uns öfter unterhalten», sagt C. zum «Blick». Nach ihrer Entlassung habe er sie aber weiterhin kontaktiert. Erst nachdem sie die Schweiz für mehrere Wochen verliess, gibt der Pfleger auf - fürs Erste.
Als die 36-Jährige nichts ahnend eine E-Mail von ihm öffnet, trifft sie der Schlag: Er hat sich ihr Gesicht auf seinen Arm tätowiert. Das Foto habe er von ihrem öffentlichen Facebook-Profil heruntergeladen. «Selbst wenn es mein Freund machen würde, würde mich das stören.» sagt die schockierte C. zu «Tele Züri».
Der Stalker soll sich das Bild nun weglasern lassen, auch einen Anwalt hat C. eingestellt: Den Zürcher Valentin Landmann, der bereits Prominente wie Christoph Mörgeli, Hermann Lei und die Hells Angels verteidigt hat. Ein solcher Eingriff in die Privatsphäre verlangt gemäss seinem Urteil die Einwilligung der betroffenen Person, sonst werden die Persönlichkeitsrechte verletzt - wie im Falle seiner Mandantin.
Der obskure Pfleger wurde mittlerweile entlassen.
*Name der Redaktion bekannt. Dieser Artikel erschien am 13. Mai 2016. Am 3. Mai 2018 anonymisierte die Redaktion der Limmattaler Zeitung den Namen von C. auf deren Wunsch.