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Limmattal
Am Samstagabend fand das Jahreskonzert der Harmonie Urdorf statt. Auch ein Tambourenverein und ein Hackbrettspieler traten auf.
Popmusik und Blasorchester scheinen auf den ersten Blick nicht wirklich zusammenzupassen. Am Samstagabend bewies die Harmonie Urdorf das Gegenteil. Am Jahreskonzert «Pop Schwiiz!» in der Urdorfer Zentrumshalle spielten sie Schweizer Popklassiker von Mani Matter bis DJ Bobo. Bei einigen Liedern begleitete sie SRF-Moderator Nicolas Senn am Hackbrett. Für rhythmische Abwechslung sorgte der Tambourenverein Helvetia Zürich, der das Konzert mit zwei Stücken eröffnete.
In der gut gefüllten Halle lauschten die Zuschauer den präzisen Schlägen der Tambouren. Das Trommeln wurde zwischenzeitlich zu einem leisen Rieseln, nur um im nächsten Moment wieder kraftvoll anzuschwellen. Im weiteren Verlauf des Abends führten sie Teile des spektakulären Programms für ihr 120-Jahre-Jubiläum auf.
Die Moderation zwischen den verschiedenen Stücken übernahm Senn, der die Zuschauer mit witzigen Bemerkungen und seinem Hackbrettspiel begeistern konnte. Er begrüsste auch Christian Bachmann, der im März 2019 den Dirigentenposten beim Urdorfer Blasorchester übernommen hatte und die Harmonie 2020 erstmals an ihrem Jahreskonzert leitete.
Gekonnt dirigierte Bachmann das knapp vierzigköpfige Blasorchester, das zuerst drei Lieder von Polo Hofer spielte. Auf einer Leinwand hinter den Musikanten wurden Bilder oder kurze Musikvideos der jeweiligen Interpreten eingeblendet. Mit dem Lied «Träne» von Florian Ast und Francine Jordi konnte das Orchester dann die gesamte Halle berühren, was das Publikum mit grossem Applaus belohnte. Vor dem Lied hatte der Moderator Senn die Geschichte um «Träne» und die damit verbundene Romanze erzählt, die kurz nach der Veröffentlichung des gemeinsamen Albums ein jähes Ende gefunden hatte.
Das Konzert hatte einen schönen Bogen. Die Zahnrädchen haben ineinandergegriffen.
(Quelle: Christian Bachmann Dirigent der Harmonie Urdorf)
Die Zuschauer wurden an diesem Abend auch selber Teil des Konzerts. Senns neues Stück fürs Hackbrett, das bald im Fernsehen gespielt und bei dem das Publikum miteinbezogen werden soll, wollte er erstmals mit Leuten testen. Nach kurzer Anleitung begleitete das Publikum die Klänge des Hackbretts mit enthusiastischem Stampfen und melodischem Johlen.
Zum Ende des Konzerts führten die Tambouren, Senn und das Blasorchester ein weiteres Medley auf. Zuerst spielte das Blasorchester «Alperose» von Polo Hofer und Hanery Amman. Danach betraten die Tambouren, mit hölzernen Hockern ausgerüstet, die Bühne und führten ein kunstvoll gestaltetes Stück ihres Jubiläumsprogramms auf. Sie trommelten auf die Hocker, warfen die Trommelstöcke in die Luft und wechselten untereinander die Positionen. Abschliessend konnte das Publikum dem Blasorchester und Senn lauschen, die zusammen Plüschs «Heimweh» aufführten. Mit kräftigem Applaus wurden die Musikanten für den Auftritt gefeiert.
Der Dirigent zeigte sich nach dem Konzert zufrieden. «Das Konzert hatte einen schönen Bogen. Die Zahnrädchen haben ineinandergegriffen», sagte Bachmann nach dem gelungenen Konzert, das gute drei Stunden dauerte. Die Zentrumshalle blieb auch noch nach dem Konzert offen. So konnten die Musikanten zusammen mit den Zuschauern den musikalisch erfüllten Abend ausklingen lassen.