Startseite
Region (LiZ)
Limmattal
Don Quijote, der Dalai Lama und Rapunzel - sie alle spielten an der Abendmusik des Musikvereins Harmonie Urdorf eine wichtige Rolle. Das sonntägliche Konzert in der neuen reformierten Kirche stand nämlich unter dem Motto «Geschichten»
Spannende Erzählungen bestimmten denn auch das einstündige Programm. Eröffnet wurde es mit «Eagle's Fanfare». Ergänzt wurde der musikalische Teil von Andrea Ruckstuhl. Der ehemalige Deutschlehrer am Gymnasium Rämibühl führte als Erzähler durchs Programm.
Es folgte die sinfonische Fantasie «El Quijote» für Blasorchester des Spaniers Ferrer Ferran. Darin wird die Geschichte vom Ritter Don Quijote erzählt, der tapfer gegen Windmühlen kämpft, die ihm als Riesen erscheinen. Die romantische Musik «Seven Years in Tibet» bildete den Hintergrund zum gleichnamigen Film.
Er handelt von der Beziehung zwischen dem österreichischen Bergsteiger Heinrich Harrer und dem jungen Dalai Lama. Mit «Musik, das fünfte Element» erklang anschliessend ein spezielles Werk des österreichischen Komponisten und Dirigenten Fritz Neuböck.
Darin wird zu den vier Elementen Erde, Feuer, Wasser und Luft die Musik hinzugefügt. Sanfte Flötenklänge, jazzige Rhythmen und ein präsentes Xylofon charakterisierten die fünf Sätze.
Die schwungvolle Komposition «Rapunzel» von Bert Appermont basiert auf dem weltberühmten gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm. In vier Teilen erzählten Ruckstuhl und das Blasorchester eine musikalische Geschichte voller Fantasie und Dramatik.
Der 80-jährige amerikanische Filmkomponist John Barry lieferte 1990 die Musik zum faszinierenden Film «Der mit dem Wolf tanzt» mit Kevin Costner. Ebenso spannungsgeladen wie der Western kommt die Filmmusik daher.
Das Programm fand beim Publikum Anklang. «Ich habe mich sehr auf dieses Konzert gefreut, da ja auch meine Tochter Jeanine Querflöte spielt», sagte der Urdorfer René Eberle. Für ihn sei dieses Konzert etwas ganz Spezielles gewesen. «Es war sehr anspruchsvoll, voller Überraschungen und für den Musikverein Harmonie eine echte Herausforderung», so Schulpfleger Eberle.
Dem stimmte Dirigent Pascal Müller zu. «Ich hatte wahnsinnig Freude an diesem Programm und auch an der Aufführung». Für ihn sei es für ein Blasorchester ohne Bearbeitungen sehr hochstehende Musik gewesen. «Da wird so viel mit Farben, Klängen und mit Emotionen gespielt, das hat mir und bestimmt allen Musikern viel Spass bereitet hat», so der Luzerner Kapellmeister und Musikdirektor. Geliebt habe er vor allem die beiden Stücke «El Quijote» und «Rapunzel». «Das ist so gute Musik, die man einfach gern haben muss», findet der dirigierende Trompeter.