Dietikon
Fussballstars geben Lehrern Nachhilfe

Beim Spiel zwischen den FCZ All-Stars und den Dietiker Lehrern steht der Spass im Vordergrund.

Michel Sutter (Text und Fotos)
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Andreas Hüssler war der Goalgetter für die Lehrerinnen und Lehrer.
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Dietikons Gemeinderatspräsident Martin Romer beim symbolischen Anstoss.
Johan Vonlanthen, Rolf Meister und Urs Schönenberger (v.l.) waren bei den All-Stars dabei.
Die Mannschaft des FCZ war gespickt mit prominenten (Ex-)Fussballern.
Die beiden Captains Martin Villing (links) und Urs Schönenberger beim Shakehands.
Lherer FCZ-Allstars

Andreas Hüssler war der Goalgetter für die Lehrerinnen und Lehrer.

Michel Sutter

«Kennst du Shaqiri?», fragt ein Junge. «Shaqiri?», fragt Beat Studer zurück und grinst. «Wer ist das?» Der Junge schaut ihn konsterniert an, bis Studer schliesslich sagt: «War nur ein Scherz.»

Der ehemalige Spieler des FC Zürich steht am gestrigen Montagabend vor der Garderobe des Sportplatzes Hätschen und wird von drei Jungen belagert, die alle ein Autogramm von ihm und ein Selfie mit ihm wollen. Studer nimmt sich Zeit, obwohl er zuvor 60 Minuten Fussball gespielt hat - und das bei brütender Hitze. Erschöpft wirkt er aber nicht. «Bei diesem Spiel ging es in erster Linie um den Spass», sagt er.

Das Spiel, das Studer meint, ist die Partie zwischen ehemaligen FCZ-Spielern und einem Team aus Dietiker Lehrerinnen und Lehrern. Die Begegnung ist eine kostenlose Veranstaltung. «Es geht um die soziale Komponente», erklärt Vanessa Kunz, die den Anlass im Auftrag von Schulpfleger Jürg Hässig organisiert hat.

Anderthalb Stunden zuvor steht Studer schon vor der Garderobe, um sich für den Plauschmatch warm zu machen. Neben ihm machen sich mehrere prominente Ex-Fussballer bereit, unter anderem Urs Schönenberger, Ruedi Elsener oder Georges Bregy. Fast alle haben ihre Fussballschuhe längst an den Nagel gehängt – mit einer Ausnahme: Johan Vonlanthen, der immer noch aktiv ist und als Überraschungsgast zugesagt hat. «Er ist gekommen, weil sich jemand verletzt hat», sagt Kurt Grünig, der die All-Stars an diesem Abend coacht.

Eingespielt ist seine Mannschaft allerdings nicht, denn sie haben im Vorfeld kein einziges Training zusammen absolviert. «Uns kann man nicht mehr trainieren», sagt Georges Bregy und lacht. Die Lehrerinnen und Lehrer hingegen konnten unter ihrem Trainer Andy Egli zumindest eine Einheit absolvieren. Ob das in der Partie ein Vorteil sein wird? Dietikons Gemeinderatspräsident Martin Romer jedenfalls macht symbolisch den Anstoss, die beiden Mannschaften jagen dem Ball hinterher. Das Lehrerteam kann trotz Training nur in der ersten Halbzeit einigermassen mithalten. Dann setzt sich die Klasse der ehemaligen FCZler durch. Selbst Andy Eglis Entschluss, sich selber einzuwechseln, bringt nichts. Die Favoriten gewinnen am Ende mit 9:3.

Grosser Zuschauerauflauf

«Wir haben in der ersten Hälfte wohl zu viel Gas gegeben», meint Robin Singer vom Team der Lehrerinnen und Lehrer. «Dadurch hat uns in der zweiten Halbzeit die Konzentration gefehlt.» Spass habe es aber dennoch gemacht, auch wegen der tollen Atmosphäre: Rund 500 Zuschauer sind an diesem Abend auf den Hätschen gekommen. «Darunter auch einige meiner Schüler», verrät Singer. «Wenn ich an der Seitenlinie war, haben sie mir gesagt, ich solle schneller laufen.»

Von der Stimmung zeigt sich auch Beat Studer beeindruckt, der in den Schlussminuten für Aufregung sorgt: Er stoppt einen Flankenball absichtlich mit der Hand. «Mein Gegenspieler hat mir gesagt, ich solle ihn mal durchlaufen lassen», erklärt Studer. «Dann holte ich so einen Freistoss für ihn heraus.» Eine Aktion, die sich Studer erst in der Schlussphase erlaubt hat. «Auch, wenn es um Spass geht: Gewinnen will man eine solche Parte schon», sagt er.