Die IG zur Stärkung der Zentren Aarau und Baden behauptet, dass sich nur starke Zentren in der Schweiz durchsetzen können. Das ist lediglich ein Schein- oder Prestigeargument. Die Bedeutung der Zentren Aarau und Baden bemisst sich nach der Bedeutung ihres Einzugsgebiets. Dies gilt für das Passagieraufkommen an den Zentrumsbahnhöfen, die Kundenfrequenz in den Kernstädten und den Besuch von Kultur- und Sportveranstaltungen. Ob wir in der Rangliste der grössten Schweizer Städte mit Gemeindefusionen weiter nach vorne rücken ist höchstens für das Prestige relevant. Raum-, Siedlungs- und Verkehrsprobleme sowie die Finanzierung von Wahlinfrastruktur lassen sich selbstverständlich in einer fusionierten Grossgemeinde einfacher lösen, es fragt sich nur auf wessen Kosten.
Eine Gemeindefusion anstreben sollen jene Gemeinden, welche keine Behördenmitglieder mehr finden; keine besonderen Qualitäten zu verteidigen haben; finanziell an die Wand gefahren wurden; ihre Orts- und Verkehrsplanung nicht mehr selbständig bestimmen wollen; keine Energie mehr für Zusammenarbeitslösungen mit den Nachbargemeinden aufbringen; von grösseren Gemeinden majorisiert werden wollen oder auf die kurzfristig wirkende Unterstützung von Gemeindefusionen durch den Kanton hereinfallen.
Übrigens: Die geringsten Gemeindeausgaben pro Kopf haben im Aargau Gemeinden zwischen 2'000 bis 3'000 Einwohnern!