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Leserbeitrag
Leserbeitrag NWCH
Der World-Bicycle-Day wurde 2018 von der UN ins Leben gerufen. In der Begründung von damals heisst es: «Das Fahrradfahren habe gesellschaftliche, ökologische sowie ökonomische Vorteile und bringe Menschen einander näher.» Anlass genug für Pro Velo zu einem Infoevent für Velointeressierte.
Um 17:00 begrüsste Matthias Zehnder, Einwohnerrat in Windisch, die zahlreichen Teilnehmer am Campus direkt beim Muusloch. Zusammen mit den anderen nicht fahrbaren Bahnquerungen bildete diese den ersten Hauptpunkt der Tour. Immerhin ist mit dem Umbau der Süssbachunterführung eine kleine Verbesserung für das Velo in Sicht. An zahlreichen weiteren Stopps wurde klar sichtbar, dass oftmals nicht viel fehlt: falsche Verkehrsschilder, undurchdachte Aufstellflächen, schlecht aufgestellte Blumentröge oder unnötige, aber gefährliche Pfosten. Obwohl die Stadt Brugg sich offiziell zum Veloverkehr bekennt, scheint der nötige Wille auf praktisch allen Ebenen zu fehlen, selbst kleine, kostengünstige Massnahmen umzusetzen, geschweige denn grössere Projekte in Angriff zu nehmen.
Kopfschütteln löste der Plan des Kantons aus, die Gwagglibrücke mit teurem Geld zu verbreitern. Dabei besteht das eigentliche Problem aus schlechten Anschlüssen auf beiden Seiten: extrem steil oder unübersichtlich. Bevor dies nicht behoben wird, ist der Ausbau der Brücke nur verlorene, aber sehr kostspielige Liebesmüh. Auf der Aarauer- und der Baslerstrasse verlaufen offizielle kantonale Velorouten. Leider finden sich auf diesen viel befahrenen Strassen diverse Stellen ohne jegliche Velomassnahmen. Erwarten die Planer ernsthaft, dass hier jemals weniger geübte Velofahrer, geschweige denn Familien mit Kindern entlang radeln wollen?
Vollbesetzte Veloparkplätze, aber auch «kreativ» abgestellte Velos auf dem Neumarktplatz zeigen deutlich, dass Frau und Herr Brugger sehr wohl in die Pedale steigen. Pro Velo fordert, dass auf und rund um den Neumarkt endlich die reichlich vorhandenen Bereiche genutzt werden, um ein ordentliches, legales Abstellen der Drahtesel zu ermöglichen.
Im Anschluss an die Informationsfahrt wurde im Odeon zum Film gerufen: «Dead Ends & Cake» zeigt eine ganz andere Welt: Die Leiden und Glücksmomente einer kleinen Schar von Velo-Freunden, die sich von St. Gallen aus auf den langen Weg zu 5 Schweizer Sackgassen-Tälern machen und dort jeweils Kuchen geniesen. Der schnellste hat eine Route mit 430km und 7500 Höhenmetern gewählt und dafür weniger als 21h benötigt.