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KulTour «Vom Bahnhofareal auf die Klosterhalbinsel» vom Samstag, 28. August 2021

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tour
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Bild: Michele Andina

Bild: Michele Andina

(chm)

Seit 25 Jahren organisiert der Wettinger Architekt André Schär Kultur- und Architekturreisen. So am Samstag, 28. August, die KulTour «Vom Bahnhofareal auf die Klosterhalbinsel». Dass Wettingen dazu ein jubiläumswürdiges Umfeld bietet, waren sich die Teilnehmenden des ausgebuchten Events einig.

Ein interessanter Mix von Fachleuten aus nah und fern, Sporttreibenden sowie kultur- und politikinteressierten Teilnehmenden besammelte sich unter dem weit ausladenden Dach des ehemaligen Güterschuppens. Dieser Bau zählt zusammen mit dem Bahnhofgebäude, dem Lokschuppen sowie der Drehscheibe zum Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz. Der Zusammenhang zwischen Entwicklung vom Durchgangsbahnhof zum Endbahnhof der damaligen Privatbahnen sowie der Lokomotivtechnik, welche zum Bau der Drehscheibe führte, wurde an den einzelnen Stationen erklärt. So eindrucksvoll habe er das Bahnhofareal noch nie erlebt, äusserte sich der älteste Teilnehmer.

Die wesentlichen Landschaftsräume, welche Wettingen prägen, präsentierten sich auf dem Weg zum Klosterareal: die langgestreckte Lägern im Norden, die Richtung Süden zum Klosterareal leicht abfallende Siedlungsebene sowie den Limmatraum mit teils steil abfallenden Böschungen und noch nahezu unberührter Natur mit Felswänden. Die freie Sicht auf die bewaldeten Höhenzüge als grüner Horizont beidseits der Limmat wurde sehr positiv aufgenommen.

Sichtachsen tragen zur Identifikation eines Ortes bei, wie die Begehung der Sportanlagen veranschaulichte. Beim Neubau der Turnhallen wurden diese sowohl in den 1970er- wie 2010er-Jahren abgesenkt, um die Sicht auf die Klosteranlage freizuhalten. Auch vom tiefliegenden Verbindungsgang ist an dessen Ende die Klosterkirche als Orientierungspunkt und Landmarke sichtbar.

Bauen in zeitlich grossen Etappen, aber mit harmonischem Gefüge war dann Thema im ehemaligen Zisterzienserkloster Stella Maris. Anschauungsunterricht dazu bot der Kreuzgang mit seinen beiden Baustilen Romanik und Gotik. Who’s who und die «E-Mails» vergangener Generationen waren Thema bei den Glasmalereien, welche zu den ältesten der Schweiz gehören.

Beim Spaziergang Richtung Limmat boten grüne Horizonte und prächtige Gartenanlagen ein stimmiges Bild dieses Naherholungsgebietes. Vor der Einkehr im Sternen, dem ältesten Gasthaus der Schweiz, kamen diese schönen Voten: «Wettingen mit anderen Augen kennen zu lernen, war ein tolles Erlebnis», und von Auswärtigen «so oft wie bisher werden wir nicht mehr an Wettingen vorbeifahren».

Herzlichen Dank, André – Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tour