leserbeitrag
Klimathemen müssen verstanden werden

Brunhilde Mauthe
Drucken
Bild: Brunhilde Mauthe
3 Bilder
Bild: Brunhilde Mauthe
Bild: Brunhilde Mauthe

Bild: Brunhilde Mauthe

(chm)

Der letzte Online-Energie-Apéro Aargau der Saison 20/21 stand unter dem Titel «Klimanotstand bis 2030 CO2-frei! Was heisst das?». Nebst den beiden Referaten fand im Anschluss erstmals eine Podiumsdiskussion statt, in der auch die 550 Online-Zuschauer Fragen stellen konnten – eine rekordhafte Zuschauerzahl!

Organisator Martin Sennhauser, Energie Sennhauser, begrüsste wie immer seine Gäste und dankte zum Saisonabschluss den vielen Unterstützern, welche diesen erfolgreichen Anlass überhaupt ermöglichen. Die erste Referentin Isabelle Stadelmann-Steffen von der Uni Bern ging auf das Dilemma von «grün wählen, aber dennoch nicht grün handeln» ein. Dazu erläuterte sie das Akzeptanzdreieck von Soziopolitik, lokaler Betroffenheit und Markt, aber den Konflikt jedes einzelnen als politischer Bürger und Konsument. Daten zeigen deutlich, je konkreter ein Bürger oder Konsument von einer Massnahme betroffen ist, desto schwieriger ist die Umsetzung. Deshalb, so Stadelmann, sei eine politische Steuerung notwendig. Weitere Faktoren, die auch im Podiumsgespräch zur Sprache kamen, sind die kontinuierliche Information der Bürger, wie auch grosse Koalitionen und starke Politiker, die sich für dringliche Themen einsetzen.

Pointiert zeigte Peter Weihrauch, 20-jährig und Mitglied des «Klimastreik Aargau» im zweiten Referat Ziele und Wege auf, die zum Ziel Netto-Null-Treibhausemissionen bis 2030 führten. Da Selbstverantwortung allein nicht genüge, brauche es in den Bereichen Mobilität, Wohnen sowie Energie politische Massnahmen: mehr ÖV und Velo statt Auto, mehr Nachtzüge statt Kurzflüge, Zoom statt Geschäftsreisen, ein Verbot elektrischer und fossiler Heizsysteme, ab 2022 mindestens 50% biologische Baustoffe und viele weitere Aktionen stehen auf der Liste der Klimastreikenden.

In der spannenden Podiumsdiskussion, die Katia Röthlin von Röthlin & Röthlin Kommunikation moderierte, zeigte sich, dass diese Forderungen zwar vielen klar und dennoch nicht einfach in der Umsetzung sind. Auf dem Podium diskutierten nebst den beiden Referenten auch Gian von Planta, SWL Energie AG sowie die Schülerin Mechthild Mus, ebenfalls Klimastreik-Mitglied. Was für die Klimastreikenden mit Gesetzen und Vorschriften lösbar scheint, war für den Politiker und Energiefachmann von Planta nicht immer ganz so simpel in der Umsetzung. Isabelle Stadelmann verwies immer wieder auf die Bedeutung und den derzeitigen Mangel an Wissen und Information der Bevölkerung zu komplexen Themen, zu welchen auch die Energiestrategie gehört.

Informationen und Link zur Online-Übertragung auf www.energieaperos-ag.ch