Leserbeitrag
„Mutig, mutig“ ein musikalisches Bilderbuch

Aufgeführt von der Einschulungsklasse und der ersten Primar Untersiggenthal

Marcel Siegrist
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Was ist mutiger? Eine verrückte Mutprobe zu bestehen oder einfach nicht mitzumachen? Diese Frage beantworten die Schüler/innen der Einschulungsklasse Siebenhaar/Bill und der 1. Primar Bohren/Ostertag mit vielen tollen Liedern und einer witzigen Geschichte.
Maus, Schnecke, Frosch und Spatz treffen sich am Weiher und langweiligen sich ein wenig. Da fällt dem Frosch ein, dass ein Wettkampf eine gute Idee sein könnte. Es soll ermittelt werden, wer am mutigsten ist.
Die Maus beginnt und taucht tapfer, an glotzenden Fischen vorbei, von einem Ufer zum anderen. Der Frosch findet, dass man dazu keinen besonderen Mut aufbringen muss, gesteht dann aber beeindruckt: „Mutig, mutig!"
Der Frosch entscheidet sich anstatt einer Fliege, eine ganze Seerose mit Stumpf und Stiel zu fressen. Die Schnecke findet das nicht mutig, schließlich frisst sie den ganzen Tag über Grünzeug. Aber auch sie nickt schließlich anerkennend.
Die Schnecke beschließt ihr Haus zu verlassen und einmal darum herum zu schleimen. Der Spatz findet das unspektakulär, da er bereits am ersten Tag aus seiner Eierschale geschlüpft ist. Als sich die Schnecke wieder in ihr Haus zurück gezwängt hat, ist zwar viel Zeit vergangen, aber alle klatschen in ";Flügel, Schwimmhäute und Pfoten„.
Nur dem frechen Spatz fällt keine passende Mutprobe ein und die Überraschung steht allen deutlich ins Gesicht geschrieben, als der Spatz nach reiflicher Überlegung sagt: "Ich mache nicht mit!" Es dauert eine Weile, bis alle verstanden haben, aber dann ist die Freude groß, über die Entscheidung des wirklich mutigen Spatzes.
Mit dieser Geschichte, welche Tanja Siebenhaar nach dem Bilderbuch von Lorenz Pauli und Kathrin Schärer inszeniert hat, und der musikalischen Umsetzung von Monika Bohren, werden alle ermutigt, auch mal "nein" zu sagen. Sie zeigt, dass es auch mutig sein kann, es anderen nicht immer recht zu machen. Zusätzlich übermittelt die Geschichte eine klare Botschaft an alle Eltern: Bestärkt Eure Kinder, zu ihrem eigenen Schutz, den eigenen Gefühlen zu vertrauen, denn sich etwas zuzutrauen, bedeutet auch, manchmal gegen den Strom zu schwimmen.
Die Kinder haben für ihre Inszenierung Lieder geübt, mit passende Zeichnungen die Bilderbuch-Powerpoint der wunderbaren Bilder von Kathrin Schärer bereichert und sich eifrig im „Vorlesen" geübt. Es ist eine wahre Freude zu sehen und zu hören, wie gut alle Kinder am Ende des Schuljahres die Geschichte vorlesen können und wie selbstverständlich und mutig sie vor den vielen Zuschauenden auftreten. Durch die Begleitung von Monika Bohren am Klavier, Matz Canzani am Schlagzeug und Didi Bühler am Bass, wirken die Lieder besonders lebendig.
(sma)