Leserbeitrag
GV des Trägervereins «Lateintag.ch»

Marcel Siegrist
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Die Vereinspräsidentin Iris Karahusic durfte hocherfreut als Gastreferenten Dr. Ulrich Eigler, Professor für lateinische und griechische Philologie an der Universität Zürich, begrüssen. Mit seinem Referat „Von Alexandria nach Berlin. Antike Bibliotheken als Paradigmen moderner Medienpräsentation“ wusste er die erwartungsvollen Vereinsmitglieder zu begeistern. Der historische Überblick über Inhalt und Bauweise von Bibliotheken der Antike bis hin zu den modernsten in den Metropolen der Welt hält besonders eine Idee zusammen: dass nämlich dem weltumfassenden Wissen, das in Büchern manifestiert ist, etwas Sakrales und Mächtiges zukommt, was in der Art ihrer Architektur zum Ausdruck kommt. So enthält zum Beispiel die hochmoderne Bibliothek des deutschen Bundesparlaments in Berlin architektonische Elemente, die u.a. auf die Antike zurückweisen. Ein wesentlicher Bezugspunkt ist die Bibliothek von Alexandria, doch sind interessanterweise Ort und Aussehen dieser viel erwähnten, wohl umfassendsten antiken Bibliothek bis heute unbekannt. Dennoch hat sich der Gedanke, eine Bibliothek mit dem gesamten Welt-Wissen komme einem Musentempel gleich, über die Epochen hinweg durchgesetzt und drückt sich in speziellen architektonischen Elementen aus. Norman Forster, Architekt der Reichstagskuppel und der Bibliothek des Deutschen Bundestages in Berlin, hat dieser Idee ebenfalls Rechnung getragen.

In der anschliessenden GV des Lateintag.ch skizzierte Iris Karahusic einige Eckdaten zum künftigen 5. Lateintag, der am 5. November 2016 im Campus Brugg-Windisch stattfinden wird. Zusätzlich wird der Lateintag.ch beim Erasmus-Projekt in Basel am 2. Sept. für Schulen und am 3. Sept. für Erwachsene ein abwechslungsreiches Programm anbieten.

Nach der Verabschiedung der Jahresrechnung stellte Sabine Bruggisser das spannende Projekt „Setz dich in Szene“ vor, das am Lateintag SchülerInnen und Publikum zum Mitwirken einlädt.. Rebecca Schenkel verriet das diesjährige Motto „per omnia saecula fama“ (durch alle Zeiten im Gespräch). Es werden nicht nur Beiträge zu allen Epochen geboten, sondern auch französische und italienische Referenten werden vertreten sein. Nach einstimmiger Wiederwahl aller Vorstandsmitglieder bildete der Apéro im Foyer der FHNW Brugg/Windisch den gemütlichen Ausklang.