Die Pioniere der Zivilschutzorganisation Wynental bargen und retteten nach einem fiktiven Erdbeben am 21. Mai 2015 erfolgreich mehrere Übungspuppen im Übungsgelände in Eiken.
Die Zivilschutzorganisation Wynental sei nach einem Erdbeben um Unterstützung angefragt worden, orientierte der Übungsleiter Arthur Stocker die eingerückten 38 Zivilschützer über das Szenario der Einsatzübung. Anschliessend wurden erste Aufträge erteilt, das benötigte Material startklar gemacht und los ging es nach Eiken zum kantonalen Ausbildungszentrum des Zivilschutzes. Dort angekommen bot das Übungsgelände ein Bild der Zerstörung. Zwei Personen waren in zwei eingestürzten Häuser eingeschlossen, zwei weitere Personen wurden vermisst.
Nach einer Erkundung des Schadensplatzes wurde die Bergung der Verschütteten in Angriff genommen und die Vermissten gesucht. Rasch waren die beiden eingeschlossenen Übungspuppen geortet, aber den Zugang zu ihnen mussten die Pioniere erst hart mit Motorsäge, Abbauhammer und Trennscheibe erkämpfen. Währenddessen baute eine andere Gruppe eine Hängebrücke über die Sissle, um die Geborgenen zur Verletztensammelstelle und dem Helikopterlandeplatz auf der gegenüberliegenden Seite transportieren zu können. Um die Übung zu erschweren wurde es im Szenario Nacht, so dass zusätzlich die Scheinwerfer montiert werden mussten. Etwas später waren die vermissten Übungspuppen in einer Röhre geortet, doch musste vor ihrer Rettung erst ein 500 Kilogramm schweres Fass aus der Abstiegsöffnung gehievt werden.
Meisterprüfung in der Kommandantenausbildung
Grund für die Einsatzübung war die Ausbildung von Arthur Stocker zum stellvertretenden Kommandanten. Nach der Theorie war die Übung quasi seine Meisterprüfung. Er wurde dabei vom Kader und der Mannschaft unterstützt, welche bei der Übung motiviert und engagiert den Auftrag erfüllten. „Die Übung hat gezeigt, dass unsere Organisation in der Lage ist, rasch und erfolgreich Personen aus Trümmern zu retten“, so das Fazit des Übungsleiters Arthur Stocker. Obwohl die Übung in erster Linie dem stellvertretenden Kommandanten galt, war es eine möglichst realitätsnahe Übung für alle Beteiligten. „Die Rückmeldungen der Ausbilder des Kantons gaben wertvolle Hinweise für weitere zukünftige Optimierungen“, merkte der Kommandant Gregor Müller an . Sollten in der Region irgendwann Menschen statt Übungspuppen verschüttet werden, so ist die Zivilschutzorganisation Wynental gerüstet für den Ernsteinsatz, um den betroffenen Leuten zu helfen.