Ausstellung im Roten Turm in Baden
Der Rote Turm in Baden ist ein Lokal mit Stil. Im Bistro steht einer tiefrot gestrichenen Wand eine ebenso rote Ledersitzbank gegenüber. Holztische und schwarz lackierte Stühle vervollständigen das Intérieur. Diesem markigen Raumkonzept sind Maria Kaegis klarfarbige Bilder gewachsen. Mehr noch, die Bilder lockern den Eindruck auf, durchbrechen die elegante Strenge des Raums mit mannigfaltigen Farbbegegnungen kleiner und grosser Quadrate.
Es ist keine Vernissage der klassischen Art, die am 10. Juni unter dem Titel „Zwischenstation" stattfindet. In der Einladung wurde lediglich bemerkt, dass die Künstlerin an ebendiesem Tag anwesend sei. Und so ist es. Maria Kaegi, in Baden wohnhafte Künstlerin, setzt sich um fünf auf die rote Bank. Leute kommen, setzen sich dazu, bestellen Wein und schwatzen. Manche kennen sich, andere nicht, die Stimmung ist sehr unaufgeregt und entspannt. Ein Zusammenkommen um die Bilder.
Marlene Lüscher, Geschäftsleiterin des Roten Turms, findet, die Bilder passen hierher. Seit Ende März und noch bis zum 20. Juni hängen um die zehn Werke in Speisesaal und Bistro. Seit dem Umbau im Januar vergangenen Jahres, als Marlene Lüscher das Restaurant übernommen hatte, wird hier ein 2 bis 3-monatiger Ausstellungsturnus gepflegt. „Wir hatten eine Absprache mit dem Kunstraum Baden, seither kommen die Künstler auf uns zu", erklärt die Geschäftsleiterin. Dabei sei ihr wichtig, dass es sich um regionale Künstler handle, welche diese öffentliche Plattform nützen.
Monica Gassner aus Wettingen ist zum ersten Mal an einer Ausstellung von Maria Kaegi. Sie hatte die Künstlerin kürzlich auf dem Badener Markt kennen gelernt. Diese hatte ihr nach einem Einkauf am Marktstand spontan eine Einladung in die Hand gedrückt. „Mir ist besonders das Bild „Sternennacht" aufgefallen. Es zeigt, dass auch Dunkelheit Licht haben kann und dass Farben trotz Dunkelheit strahlen", erklärt Monica Gassner.
Das Bild „Sternennacht fasziniert auch andere. Einige Besucher beäugen gerade die mehrzähligen Farbverfläufe, die allmählich im Schwarz untertauchen, da lässt Maria Kaegi alle Lichter löschen und weist auf das Funkeln kleiner Punkte hin, welche je nach Lichteinfall in der „Sternennacht" aufleuchten. Wie dieser Effekt zustande kommt, bleibt allerdings ungewiss. „Das ist ein Künstlergeheimnis!", lacht Maria Kaegi.
Text Rebecca Knoth, Foto Chrigi Knoth, Bild www.mariakaegi.ch