Leserbeitrag
Am Mondsee im Schloss bei Quickstep und Roberto Blanco

Gerda Leimgruber
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Wer königlich wohnt, fürstlich isst und in Prunksälen tanzt, ist mit Dancer’s World auf Reisen. Dort wo mehr als tausend Jahre lang Mönche gearbeitet und gebetet haben, fanden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jährlichen Sommertanzreise die idealen Bedingungen für intensive Tanzstunden gekoppelt mit genüsslicher Erholung.

Während der letzten Juliwoche tanzten neun Paare wohl betreut und gut gefordert mit Gerda und Marcus, den Geschäftsführern von Dancer’s World, auf fremdem Parkett. Das Schlosshotel am Mondsee im Salzkammergut war gross und herrschaftlich ausgebaut. Überraschendes eröffnete sich in den alten Gemäuern. Stolz wurde das Kochbuch aus dem 15. Jahrhundert in der Bibliothek präsentiert. Alle Angereisten waren jedoch froh, dass die ausgezeichnete Küche modernere Rezepte verwendete. Arnold war im Weinkeller von den alten Jahrgängen beeindruckt, Urs über die Massagemöglichkeiten glücklich und Judith landete beim ausladenden Frühstücksbuffet erst nach hilfreichen Wegbeschreibungen beim geliebten Gipfeli. Der Kreuzgang wurde gebührend bewundert, getanzt aber doch lieber im Parkettsaal.

Es war Tanzwetter und die Stimmung heiter bis strahlend.

Renate powerte sich beim Cha Cha Cha die sündigen Kalorien weg. Der Kaiserschmarren war einfach zu gut. Hanspeter suchte den Hund, Evelyne das W-Lan, Roland die Schritte im Rondé, Regula irrte etwas orientierungslos durch die Gänge, tanzte aber zielsicher und im richtigen Raumwinkel. Ruth lernte Servietten ins Hemd zu falten und Helmuth filmte alle Aktionen als bleibende Dokumentation für die Zukunft. Am Abend bei der Party zeigten die Damen Dekolleté und manchmal den Männern wo’s lang geht. In der Spassstunde Linedance liessen die Linien zwar zu wünschen übrig, aber das kümmerte keinen. Das Lachen schallte durch die historischen Mauern.

Zweimal wurde Roberto Blanco gesichtet, der im Schloss seine ständige Bleibe hat. Kathrin kannte zwar seine Schlager, hatte aber leider nicht das Glück einer Originalbegegnung. Immerhin gewann sie die Wette um sein fortgeschrittenes Alter. Fortgeschritten waren auch die Abfolgen im Quickstep und Walzer, da wurden Salsa und Jive zum entspannten Vergnügen.

Eine ganze Woche lang wurde viel getanzt und viel gelernt, beispielsweise auch, wo der beste Beobachtungsplatz war, um über die Touristen zu tratschen. In den Unterrichtsstunden waren Konzentration, Ehrgeiz und Lernwille, aber auch das Wohlbefinden hoch, die Zeit zwischendrin füllte man im Ferienmodus mit lesen, Massagen oder einem Besuch in Salzburg. Man hörte dem Regen zu, knüpfte freundschaftliche Bande, erzählte anderen die eigene Liebesgeschichte, schlief oder pflegte die Füsse.

Tanzreisen machen süchtig, sagt Kathrin. Nächstes Jahr geht es nach Seefeld im Tirol, die ersten Anmeldungen liegen schon vor.