Mittwoch, den 27. September 06.30 Uhr, noch etwas schlaftrunken, aber gespannt auf das, was uns alle erwartet, bestiegen die Mitarbeiter der Spuler AG und ihre Partnerinnen, den Reisecar. Das Abenteuer, drei Tage Oberwallis konnte beginnen..... Nach gut drei Stunden Fahrt, welche uns über den Brünig- und Grimselpass führte, erreichten wir das “Bürli-Schiirli” in Oberwald. Hier wurden wir in speziellem Bauernhof-Ambiente mit einem reichhaltigen Frühstück herzlich empfangen. Wohl gestärkt sattelten wir die für uns bereitgestellten Fahrräder. Diese wunderschöne Fahrt führte uns entlang der jungen Rhone, vorbei an lauschigen, idyllischen Plätzen. Inzwischen zeigte sich die Sonne von ihrer besten Seite, was will man mehr.... Ohne grössere Probleme überquerten wir nach knapp zwei Stunden die spektakuläre “Hängebrigga” von Mühlebach.
Unser Chauffeur führte uns weiter nach Visp in einen speziellen Weinkeller. Der Weinbauer erzählte uns im urchigen “Walliserdiitsch” viel Wissenswertes über den Wein und die spannende Sage von Johanneli Fi. Währenddessen degustierten wir verschiedene feine Weine und genossen eine köstliche Walliserplatte mit Roggenbrot. Nach diesem gemütlichen Teil brachte uns der Chauffeur über den Simplonpass nach Gondo, wo wir nach einem feinen Abendessen im Hotel Stockalperturm übernachteten. Am frühen Donnerstagmorgen wurde die Hälfte unserer Gruppe von unserem Carchauffeur zum Klettersteig geführt und die restlichen Gruppenmitglieder wurden vom Trekking-Leiter zum Goldwaschen abgeholt.
Hier einige Eindrücke unserer Klettergruppe: Nach einer kurzen Einführung nahmen uns die beiden Bergführer alle ans Seil für den ersten, etwas anspruchsvollen Teil des Klettersteiges im Bietschtal. Wir achteten darauf, dass wir immer zwischen den Kletternachbarn verharrten um weder den einen noch anderen herunterzuziehen. Bald schon konnten wir uns von der einen Schluchtseite auf die andere schwingen. Allerdings reichte es für keine Frau beim ersten Mal hinüber zu kommen - Zufall oder Absicht des Bergführers? Anschliessend schlüpften wir durch das sogenannte Nasenloch hindurch, bei welchem es mal die kleineren unter uns einfacher hatten. Nach einer nochmaligen Querung der Schlucht gelangten wir zum steilsten Aufstieg, welcher es wiederum in sich hatte. Mit zitternden Muskeln und müden Armen durften wir zum letzten Mal die Fahrt über die Schlucht mit dem Seilzug geniessen. Beim Einstieg zum Klettersteig, sahen wir eine kleine kleine von Hand gefertigte Öffnung im Fels und fragten uns, wozu diese dient?. Nach dem letzten Seilzug wussten wir es - um aus der Schlucht heraus zu gelangen, mussten wir durch dieses Felsloch hindurch schlüpfen. In der Annahme, dass wir nun gemütlich zurück zu unserem Kleinbus wandern würden, um später im Tal als Zvieri die leckere Walliser Spezialität “Cholera” zu geniessen, nahm uns unser Bergführer kurzerhand nochmals ans Seil. Wir überquerten die Eisenbahnbrücke nicht normal wie alle Wanderer, sondern wir beschritten gut gesichert den Gitterrost, welcher seitlich an der Brücke befestigt ist. Dieser war ca. 40 cm breit und man sah mehrere hundert Meter in die Tiefe. Unser Adrenalinspiegel schoss nochmals in die Höhe, denn - wer hat schon einmal eine Brücke auf diese Weise überquert?
Die Goldwäscher Gruppe wurde vom Trekking-Leiter Rolf hinauf zur Goldmine geführt. Unterwegs erzählte er viel Interessantes über die Entdeckung, sowie Vermarktung der Goldmine. Die Wanderung führte uns über Stock und Stein durch eine scheinbar unberührte Landschaft mit Buchen- und Birkenwäldern. Ganz in der Nähe belauschte uns ein Rudel Gämsen. Bestückt mit Helm und Stirnlampe betraten wir nach ca. zwei Stunden die Goldmine und wanderten 120 Meter bis zum Ende des Stollens. In der Mitte des Stollens überraschte uns Rolf mit einem feinen Znüni. Frisch gestärkt wanderten wir hinunter zum romantischen Goldwascher-Platz, wo wir mit allerlei Köstlichem verwöhnt wurden. Wohl genährt, erfuhren wir vom erfahrenen Trekking-Leiter wie man professionell Gold wäscht. Mit Stiefel und speziellem Goldwasch-Becken bewaffnet versuchten wir uns darin - gar keine so leichte Aufgabe! Jedoch mit viel Geschick und Ausdauer fanden fast alle das viel gesuchte und glitzernde Edelmetall. Zufrieden mit unserer Ausbeute machten wir uns auf den Rückweg bzw. wir wurden vom Postauto abgeholt und ins Hotel zurückgebracht.
Etwas müde, aber glücklich und zufrieden führte uns unser Chauffeur zusammen mit der Klettergruppe in das wunderschöne Lötschental, genauer gesagt auf die Fafleralp. Nach einem herzlichen Empfang durch die Chefin bezogen alle ihre Zimmer. Beim delikaten Jubiläums-Nachtessen tauschten wir gegenseitig das Erlebte untereinander aus. Bis tief in die Nacht hinein wurde erzählt und gelacht, man kam nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Die Begeisterung war riesig - es war ein unbeschreiblicher, einmaliger Tag.
Am Freitagmorgen, unserem letzten Ausflugstag holte uns der ehemalige Bergführer Pius um 09.00 Uhr zu einer Wanderung ins Jegital ab. Er führte uns an die Stelle wo wir bei herrlichem Sonnenschein einen atemberaubenden Blick zum Langgletscher und die Anenhütte hatten. Mit seiner bescheidenen und beeindruckenden Art erzählte er uns viel Spannendes und interessante Geschichten über das Lötschental und ihre Bewohner, all dies natürlich im feinsten “Walliserdiitsch”. Dieses Tal ist sehr abwechslungsreich, einladend zum Wandern - Natur und Erholung pur. Leider verging die Zeit wie im Fluge und schon mussten wir die Heimreise antreten. Doch vorher durfte ein leckeres Raclette à discrétion in einer modernen Weinkellerei in Salgesch nicht fehlen.
Zufrieden und satt bestiegen wir den Reisecar und unser Chauffeur fuhr uns sicher nach Hause. Man war sich einig - das war eine unvergessliche und tolle Jubiläumsreise. Dabei konnten wir für drei Tage dem Arbeitsalltag entfliehen und das gemütliche Beisammensein geniessen.
Noch lange werden wir davon zehren.....
Zusammen mit Wallis-Aktiv haben wir diese drei Tage im Oberwallis zusammengestellt, vielen herzlichen Dank für die einwandfreie Organisation. ns/ds