Startseite
Leben
Während in China die Fallzahlen täglich zurückgehen, steht Europa wohl erst am Anfang des Problems – ein grafischer Überblick.
Auch in China hatte man zunächst lange zugesehen: Bereits Anfang Dezember waren erste Fälle der vom Corona-Virus verursachten Covid-19-Erkrankung festgestellt worden, zurückverfolgt werden konnten sie gar bis Ende November. Erst im Januar aber wurde jener Fischmarkt in der 11-Millionen-Stadt Wuhan geschlossen, an dem sich offenbar die ersten Patienten angesteckt hatten. Ende Januar dann griff die Regierung rigoros durch, zuerst wurde die Stadt Wuhan abgeriegelt, dann das Ausgangsverbot auf die Provinz Hubei ausgeweitet. Dass dies nun Früchte trägt, zeigt sich in den Fallzahlen:
Unterdessen kommen kaum mehr Ansteckungen dazu – in der Provinz Hubei soll es genau noch eine einzige gewesen sein seit dem vergangenen Mittwoch. Vom Zeitpunkt der rigoros ergriffenen Massnahmen bis zum Rückgang der Krankheitsfälle ging es zwei Wochen. Auf ein Ende der Epidemie in China deute dies hingegen nicht hin, sagen Epidemiologen in der «FAZ». Noch sind erst wenige Menschen in China infiziert – die Spitze einer Epidemie ist in der Regel erst überwunden, wenn ein grosser Teil der Bevölkerung angesteckt und danach immun wird. Die Welle konnte mit den Quarantänemassnahmen also verlangsamt, aber nicht beendet werden.
In Europa hingegen greifen die Massnahmen erwartungsgemäss noch nicht. Die obige Grafik auf europäische Länder umgemünzt sieht so aus:
Wie stark Europa zum Zentrum der Pandemie geworden ist, verdeutlichen auch folgende drei Grafiken:
Viele der europäischen Länder stehen derzeit an einem ähnlichen Punkt in den exponentiellen Corona-Kurven. Italiens «Vorsprung» von rund einer Woche wirkt sich dramatisch aus.
Was die Ansteckungszahl pro 100'000 Einwohner anbelangt, ist die Schweiz inzwischen die Nummer drei der Welt, wie auch folgende bewegte Balkengrafik zeigt:
Die Zahlen zu den obigen Grafiken stammen von der Johns Hopkins Universität in Baltimore, die schon früh nach Ausbruch der Epidemie damit begann, die Fallzahlen zu sammeln und grafisch aufzubereiten. Die Forscher berufen sich auf Quellen wie die WHO oder nationale Gesundheitsdepartemente. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen als die angegebenen Fallzahlen, da viele Menschen keine – oder noch keine – Symptome zeigen. Eine Unsicherheit besteht zudem, weil nicht in allen Ländern gleich umfangreich getestet wird und die Daten nicht überall gleich regelmässig aktualisiert werden.