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Birdlife Schweiz ernennt den Neuntöter zum Vogel des neuen Jahres. Dieser benötigt Dornbüsche in Hecken als Nistplatz sowie Magerwiesen mit vielen Insekten als Nahrung.
(sat) Wegen der höchst intensiven Nutzung des Kulturlandes hätten sich die natürlichen Bestände des Neuntöters in der Schweiz in den letzten 30 Jahren halbiert, begründet Birdlife Schweiz am Donnerstag in einer Mitteilung die Wahl. Als Vogel des Jahres sei der Neuntöter deshalb ein guter Botschafter für die ökologische Infrastruktur und damit das ökologische Gleichgewicht in der Landwirtschaft. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts sei der mit seiner schwarzen Piratenbinde, dem grauen Kopf und dem rostroten Rücken gut erkennbare Vogel hierzulande häufig gewesen.
Zu sehen sein werden die knapp 30 Gramm leichten Neuntöter in der Schweiz wieder ab Anfang Mai. Hier werden sie brüten und Junge aufziehen – «sofern sie überhaupt noch einen Lebensraum finden», hält der Vogelschutz fest. Laut Mitteilung sind die Neuntöter vor allem noch im Jura sowie im Alpenraum anzutreffen, selten im Mittelland. Derzeit weilen die Neuntöter in Ost- und Südafrika wo sie mehr Insekten finden.
Die Investitionen in Milliardenhöhe in die Landwirtschaft durch Bund und Kantone begünstigen laut Birdlife «grösstenteils eine Produktion, welche weder auf die Biodiversität noch auf Böden und Wasser ausreichend Rücksicht nimmt». Der Schweizer Vogelschutz fordert daher «ein massives Umdenken in der Subventionspolitik für die Landwirtschaft sowie die Unterstützung und rasche Umsetzung der Ökologischen Infrastruktur». Dazu soll nicht zuletzt der diesjährige Vogel des Jahres hinweisen.