Kommentar
Studie zu Gesundheit zeigt: Die Coronapandemie ist noch nicht vorbei

Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich weniger gesund als vor Corona. Das hat auch mit Long Covid zu tun.

Bruno Knellwolf
Bruno Knellwolf
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Die Corona-Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen. Die Schweizer Bevölkerung fühlt sich heute weniger gesund als vor dem Auftauchen von Sars-CoV-2. Ein Drittel der Menschen leidet, im März 2020 war es noch ein Fünftel. Die Zunahme der Ungesunden ist hoch. Sie hat aber nicht in erster Linie mit Long Covid zu tun, sondern damit, dass die Gesellschaft die Pandemie noch nicht hinter sich gelassen hat. Das Virus mag seinen Schrecken verloren haben, doch sein Einfluss auf das Sozialleben und die Arbeit in den letzten drei Jahren beeinträchtigt die Gesundheit noch immer.

Viele leiden darunter, dass sie das Arbeitsleben nicht mehr vom Privaten trennen können. Dass die Gedanken noch um die Arbeit kreisen, auch wenn der Computer längst ausgeschaltet ist. Daran hat auch das Homeoffice seinen Anteil, welchem das Virus aus China einen Schub verliehen hat. Weil es die Flexibilität erhöht und den Stress auch reduziert, wird das Arbeiten in den eigenen vier Wänden zwar von vielen geschätzt. Die negativen Folgen müssen aber im Auge behalten werden.

Denn diese Vermischung von Arbeit und Privatem ist einer der Gründe, warum Teile der Nation immer müder und erschöpfter werden und viele über Burnout klagen. Noch mehr Betroffene beklagen sich aber über fehlende Wertschätzung. Zumindest dagegen könnte jeder Arbeitgeber leicht und schnell etwas unternehmen.