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Organisch oder mineralisch? Welcher Dünger ist der richtige?

Leser fragt, Wissenschaftsredaktor antwortet: Diese Woche gehts um die Frage, welcher Dünger für Obst und Beeren am besten geeignet ist.

Bruno Knellwolf
Bruno Knellwolf
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Im Gartencenter gibt es unzählige verschiedene Dünger - nicht jeder ist für Obst geeignet.

Im Gartencenter gibt es unzählige verschiedene Dünger - nicht jeder ist für Obst geeignet.

Bild: Keystone

«Im Angebot gibt es organische und mineralische Dünger. Welchen sollte man für Obst und Beeren nutzen?», fragt Leser B. A. K. aus Salez.

Sonnenlicht und Wasser reichen nicht, Pflanzen brauchen auch Nährstoffe. Dazu gehören hauptsächlich Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie Eisen, Schwefel und Magnesium. Doch nicht jeder Boden bietet diese Nährstoffe und der Bedarf der Pflanzen ist unterschiedlich. Mit mineralischem oder organischem Dünger kann nachgeholfen werden.

Hornspäne, Stallmist und Kompost sind organische Dünger aus natürlichen Stoffen. Mineralische Dünger werden künstlich hergestellt. Natürlich oder künstlich ist also die Frage. «Bei Obst und Beeren spielt es keine Rolle, ob organischer oder mineralischer Dünger verwendet wird», sagt Thomas Schwizer von der Forschungsanstalt Agroscope in Bezug auf die Ernte. Beide hätten Vor- und Nachteile.

«Mineralischer Dünger kann genauer und gezielter eingesetzt werden, da der Gehalt und die Zusammensetzung genau bekannt sind.» Zudem sind mineralische Dünger schneller wirksam. Organischer muss meistens von den Bodenmikroorganismen zuerst mineralisiert werden. Je nach Witterung kann das Wochen dauern.

Weil mineralischer Dünger gehaltvoller ist, birgt er eine Gefahr. «Eine kleine Handvoll mehr und die Überdüngung ist passiert.» Vor allem bei kleinen Flächen. So gelangen Nährstoffe wie zum Beispiel Stickstoff, die nicht gut an Bodenteile gebunden werden, in Gewässer. Daher sind in Privatgärten organische Dünger sicher besser, da bei diesen die Auswaschungs­gefahr kleiner ist.

Bruno Knellwolf Wissenschaftsredaktor

Bruno Knellwolf Wissenschaftsredaktor

Bild: Urs Bucher