Borreliose
Krämpfe, Schmerzen, Atemnot: Zwei Jahre lang in der Wohnung gefangen – wegen eines Zeckenstichs

Mit der wärmeren Jahreszeit sind auch die Zecken wieder aktiv. Wie schlimm so ein Biss sein kann, zeigt die Geschichte von Camilla Peterait. Das Leben der Baslerin ist wegen eines einzigen Zeckenstichs total aus den Fugen geraten.

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Nicht einmal mehr den Kiefer konnte Camilla Peterait richtig öffnen, um zu kauen. «Mein ganzer Körper hat sich verkrampft, ich hatte Atemnot und fühlte mich wie in einem Eisenkorsett», schildert sie. Zusätzlich hatte sie Kopfschmerzen und litt an Vergesslichkeit. Zwei Jahre lang ging das so, Tag für Tag. Camilla Peterait konnte ihre Wohnung nicht mehr verlassen, wie sie im Gesundheitsmagazin «CheckUp» schildert.

Dann die Erlösung. Endlich konnte ein Arzt eine Diagnose stellen: Borreliose. Die bakterielle Infektion kann durch Zeckenstiche übertragen werden. Entsteht nach einem Zeckenstich eine sogenannte Wanderröte, ist das ein Hinweis auf eine Borrelien-Infektion. Eine Wanderröte kann bis zu vier Wochen nach dem Stich auftreten und wird immer grösser.

«Dann muss man sofort zum Arzt gehen», sagt Zeckenexperte Norbert Satz. Borrelien vermehren sich schnell und greifen die inneren Organe an. Borreliose lässt sich mit Antibiotika behandeln.

Beispiel einer sich ausdehnenden Wanderröte.

Beispiel einer sich ausdehnenden Wanderröte.

Tele M1

Camilla Peterait ging nicht sofort zum Arzt. Sie kann sich weder an einen Zeckenbiss noch an eine Rötung erinnern. Weit über 20 Jahre lang muss sie mit Borreliose gelebt haben. Bevor die Symptome akut geworden sind, kämpfte sie vor allem mit Unwohlsein, Schwindelanfällen und Schweissausbrüchen.

Wegen dieser Symptome ging sie von Arzt zu Arzt, doch keiner konnte ihr helfen – vielmehr vermuteten viele eine psychische Erkrankung. «Diese Krankheit tötet einen nicht, aber sie nimmt dir das Leben», sagt sie.

Zecken sofort entfernen

Nach einer Antibiotikakur kämpft Camilla Peterait noch immer. Einerseits hat sie noch Muskelschmerzen in gewissen Situationen, andererseits belastet ihren Körper die monatelange Medikamenteneinnahme.

Vor einem Zeckenbiss schützen am besten lange Kleider und hohe, geschlossene Schuhe, allenfalls sogar ein Insektenspray. Bei einem Stich rät der Zeckenexperte, das Spinnentier sofort zu entfernen, um eine Übertragung von Bakterien möglichst schnell zu stoppen. (smo)

Gesundheitsmagazin CheckUp jeden Montag um 18.20 Uhr mit stündlichen Wiederholungen – auf Tele Züri und Tele M1.