Hongkong hatte das Virus lange im Griff – doch nun stürzt Omikron die Stadt ins Chaos. Spitäler sind überfüllt, die Impfquote ist tief.
Omikron sorgt in Hongkong gerade für eine Ausnahmesituation. Der Ansturm auf die Kliniken ist so gross, dass die bettlägerigen Kranken in Reihen vor den Notaufnahmen geparkt werden. Nach Angaben der Behörden warten mehr als 10000 Infizierte darauf, eingeliefert zu werden. Auch vor den Teststationen bilden sich teils kilometerlange Schlangen. Sogar eine Ausgangssperre wird nicht mehr ausgeschlossen.
Grund für die Kehrtwende in Hongkong ist die heftigste Corona-Welle seit Beginn der Pandemie. Tausende infizieren sich täglich und Hongkongs Spitalverwaltung zeigte am Sonntag Bilder, auf denen sich in Spitälern Corona-Leichen stapeln, und solche von überfüllten Leichenhallen. Die von Peking verordnete Null-Covid-Strategie hat somit nicht funktioniert.
Nach fünf Monaten ohne einen einzigen Corona-Toten starben in Hongkong letzte Woche mindestens 21 Menschen. Die geringe Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Monaten hat zu einer Sorglosigkeit und einem Nachlassen beim Impfen geführt. Nur etwa die Hälfte der Hongkonger Bevölkerung ist zweimal geimpft. Mit Folgen: Waren in den ersten beiden Jahren der Pandemie nur gut 200 Corona-Todesfälle zu verzeichnen, melden die Behörden nun bereits 636 Todesfälle seit Jahresbeginn. Von den in den vergangenen Wochen verstorbenen Covid-Patienten waren demzufolge 91 Prozent nicht geimpft.
Inzwischen über 10 Milliarden Impfungen weltweit Weltweit schreitet die Impfkampagne voran. Schon zu Beginn des Jahres wurde die Marke von 10 Milliarden Impfungen übertroffen. Impfweltmeister sind die Vereinigten Arabischen Emirate mit 95 Prozent doppelt Geimpfter, bereits auf dem zweiten Platz steht Portugal mit 92,5 Prozent. Als nächstes europäisches Land folgt Spanien auf dem 10. Platz von «Our World in Data» . Beinahe am Schluss der Impf-Rangliste liegt ausgerechnet die leidgeplagte Ukraine mit lediglich 35 Prozent doppelt Geimpften. Beim Boostern liegt Chile ganz vorne, vor Singapur, Dänemark und Italien mit 63 beziehungsweise 62 Prozent.
Nachdem der Bundesrat am 21. Februar die meisten Corona-Massnahmen aufgehoben hat, sind die Fallzahlen in der Schweiz erwartungsgemäss angestiegen. Nun zeigt der aktuelle Trend mit den gestern gemeldeten 16734 Neuinfektionen wieder etwas nach unten. Ins Spital mussten innerhalb von 24 Stunden 109 Covid-Patienten, was mehr ist als in der vergangenen Woche. Die Intensivstationen sind noch zu 73 Prozent ausgelastet, 17 Prozent sind Covid-Patienten. Stabil bleibt in der Schweiz im Moment die Zahl der laborbestätigten Todesfälle mit 17 Verstorbenen gestern.