Eine Jacke bündelt die Lichtstrahlen, welche auf sie fallen und leitet die Energie an Fotovoltaikzellen weiter - das ist Forschenden der Empa und er ETH gelungen. Mit einem Kunststoff für Kontaktlinsen.
Wir tragen immer mehr Geräte mit uns herum und diese Geräte brauchen Strom. Bis jetzt wurde der Strom von verschiedenen Akkus geliefert, die aber immer wieder aufgeladen werden müssen. In Zukunft könnte man sich den Gang zur Steckdose und den Akku gleich dazu sparen.
Forschende der ETH und der Empa haben einen Weg gefunden, Stoffe, welche diffuse Lichtstrahlen bündeln und an eine Fotovoltaikzelle weiter leiten können, auf Textilien aufzutragen. Das macht die Windjacke zum Stromerzeuger.
Dazu waren allerdings verschiedene Schritte notwendig. Die Leuchtstoffe, welche das diffuse Umgebungslicht einfangen, heissen Luminescent Solar Concentrators (LSC). Bisher waren sie aber nur als steife Bauteile zu gebrauchen.
Luciano Boesel und seinem Team ist es jetzt gelungen, solche Leuchtstoffe in einen Kunststoff, in ein Polymer, einzubauen, das flexibel und durchlässig für Luft und Wasserdampf ist. Das Polymer war in der Forschung bereits bekannt und vor allem als Silikon-Hydrogel-Kontaktlinsen auf dem Markt.
Entscheidend sei gewesen, sagt Boesel, «dass wir hier zwei nicht-mischbare Leuchtstoffe im Nanometermassstab einbauen und diese interagieren können». Bei anderen Polymeren würden die Leuchtstoffe verklumpen und könnten keine Energie mehr liefern. Das Gewebe wird zum flexiblen Sonnenlichtkonzentrator.