Jede Woche spielen wir Ostschweizer Kulturschaffenden den Ball zu und fragen: Was lernen Sie gerade neu? Worauf freuen Sie sich? Heute mit der Thurgauer Sängerin Leandra Wiesli. Sie spielt am 22. März mit ihrer Band Passona im Restaurant 1733 in St.Gallen.
An eine Zeit vor der Musik kann sich Leandra Wiesli nicht erinnern: Das Singen gehörte stets zum Leben der 31-Jährigen. Aufgewachsen ist sie in Wilen bei Wil im Kanton Thurgau, heute lebt sie in St.Gallen. Ihre Leidenschaft für die Bühne entdeckte sie schon früh. Nach jahrelangem Gesangsunterricht und Mitwirken in der Schulband war sie von 2010 bis 2011 Chormitglied im Musical «Space Dream». Seit einigen Jahren wirkt sie im Musicalverein Flawil mit und verkörperte dort bereits Morticia Addams aus «The Addams Family» oder Violet Newstead aus «9 to 5». Seit 2019 wird sie regelmässig vom St.Galler Jazzpianisten Urs C. Eigenmann begleitet. Ende 2020 haben sie zusammen die Soul- und Bluesband Passona gegründet.
Was lernen Sie gerade neu?
Leandra Wiesli: Ich war lange täglich mit dem Auto unterwegs. Die Zeit im Auto verbrachte ich mit Musikhören und besonders mit Singen. Aufgrund eines Jobwechsels kann ich mein Auto stehen lassen und den ÖV nutzen. Einerseits geniesse ich das, andererseits fehlt mir mein ganz persönlicher «Proberaum». Ich bereite mich vermehrt in den eigenen vier Wänden auf die Auftritte vor, was die Nachbarn vielleicht schon mitgekriegt haben.
Was haben Sie zuletzt für sich entdeckt?
Ich habe immer gerne geschrieben, aber nie für Songs getextet. Mit der Band Passona spielen wir neben Covers auch viele eigene Songs und ich habe die Möglichkeit, eigene Texte einzubringen. Eine sehr schöne Erfahrung und persönliche Weiterentwicklung.
Was hat Sie in den letzten Monaten am meisten beschäftigt?
Es gibt viele Dinge, die mich in den letzten Monaten beschäftigt haben. Ein einzigartiges und für mich wunderschönes Ereignis war, dass ich Gotti werden durfte.
Vervollständigen Sie den Satz: Wenn ich nicht Sängerin geworden wäre, wäre ich heute...
...wohl sehr unglücklich! Das Singen gehörte stets zu mir und ich kann mir nicht vorstellen, wie es wäre, ohne Musik zu sein. Leider kann ich vom Singen nicht leben und arbeite hauptberuflich als Sozialarbeiterin. Für mich ist die Musik der ideale Ausgleich und ich würde es geniessen, mehr auf der Bühne stehen zu können. Mal schauen, was die Zukunft bringt!
Mit wem würden Sie gerne einmal zusammenarbeiten und warum?
Es gibt ganz viele Menschen, deren Arbeit ich bewundere. Kürzlich war ich am Konzert der Soul-Sängerin Joss Stone. Schon als kleines Mädchen habe ich voller Ehrfurcht ihre Lieder gehört. Ein Song mit ihr zu schreiben und live auf der Bühne zu performen, wäre für mich das Allergrösste.
Worauf freuen Sie sich?
Auch wenn ich alle vier Jahreszeiten sehr schätze, dauert mir der Winter einfach viel zu lange. Ich bin froh, wenn es wärmer wird und das Leben wieder mehr draussen stattfindet. Und natürlich freue ich mich sehr auf die bevorstehenden Konzerte mit meiner Band Passona.
Nächstes Konzert von Passona: 22. 3., 20 Uhr, Restaurant 1733, St.Gallen (Goliathgasse 29).