Am Samstag Nachmittag fand an der 59. Kunstbiennale in Venedig die Preisverleihung der goldenen Löwen statt. Vier Künstlerinnen überzeugten die Jury.
Es ist die Biennale der Frauen. In der von Cecilia Alemani kuratierten Ausstellung «The Milk of Dreams» sind so viele Künstlerinnen ausgestellt wie noch nie in der Geschichte der Kunstbiennale. Die zwei wichtigsten Preise der Biennale haben nun mit der Britin Sonia Boyce (bester Nationaler Beitrag) und der US-Amerikanerin Simone Leigh (Bester Beitrag in der internationalen Ausstellung) zwei weltweit gefeierte schwarze Künstlerinnen erhalten.
Im britischen Pavillon zeigt Boyce die Kraft weiblichen Gesangs. Die Künstlerin und Professorin für Black Art und Design gilt seit Jahrzehnten als wichtige Vertreterin im Kampf um Anerkennung für Künstlerinnen und gegen Rassismus. Boyce sieht im dem Preis auch ein Zeichen für die internationale schwarze Kunstszene: «Wir sind hier. Wir gehen nicht mehr weg», sagt sie nach der Verleihung.
Simone Leigh, die in diesem Jahr auch den US-Pavillon gestaltet hat, thematisiert mit ihren grossformatigen Skulpturen selbstbewusst Rolle und Aufbruch der schwarzen Community. Ihre Plastiken eröffnen den Ausstellungsrundgang im Arsenale.
Einen Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk erhielt am Samstag Katharina Fritsch. In der Hauptausstellung eröffnet sie den Rundgang mit der Plastik eines lebensgrossen Elefanten. Neben der deutschen Künstlerin erhielt auch die chilenische Künstlerin Cecilia Vicuña einen goldenen Löwen für ihr Lebenswerk.
Die in New York lebende Kuratorin Cecilia Alemani hat zur Ausstellung «The Milk of Dreams» 213 Künstlerinnen und Künstler aus 58 Ländern mit mehr als 1500 Arbeiten eingeladen. Der Titel geht zurück auf ein Kinderbuch der surrealistischen Künstlerin Leonora Carrington (1917–2011), die darin eine sich durch Imagination ständig neu erfindende magische Welt beschreibt. Daneben präsentieren sich 80 Nationen mit ihren Länderpavillons.
(dpa/ray)