Die 19.30-Uhr-Tagesschau auf SRF konnte nicht zu Ende ausgestrahlt werden. Nach rund 10 Minuten wurden Landschaftsbilder gezeigt. Moderatorin Cornelia Boesch ist kurzfristig krankheitshalber ausgefallen. Sie hat sich nun auch auf Twitter gemeldet.
Und das an diesem dramatischen Sonntag: Bürgerliche Politiker fordern drastische Massnahmen zur Bewältigung der Franken-Krise. In Griechenland stimmt das Volk über die neue Regierung und damit letztlich über den Verbleib im Euroraum ab. Die Tagesschau berichtet über die ersten Wahlresultate aus Athen. Mitten im Gespräch mit Korrespondent Werner van Gent wird es Tageschau-Moderatorin Cornelia Boesch schwarz vor den Augen.
Inzwischen hat sich Cornelia Boesch auf Twitter gemeldet:
Das bisschen Fieber steck' ich weg, dachte ich. Doch dann wurde es plötzlich dunkel... Merci @sascharuefer und @WasilikiG! #srftagesschau
— Cornelia Boesch (@CorneliaBoesch) 25. Januar 2015
Als die Regie zurück nach Zürich schalten will, bleibt das Bild sekundenlang beim Auslandkorrespondenten van Gent hängen. Dann schaltet das Schweizer Fernsehen zurück in die Redaktion. Dort übernimmt ein erst ziemlich überraschter Sportmoderator Sascha Rufer die Sendung und berichtet über die aktuellsten Sportnachrichten.
Hier wollte Sportmoderator Sascha Ruefer übernehmen, bis er von der Regie abgeblockt wurde:
Fernsehen entwarnte rasch
Danach brach das Schweizer Fernsehen die Tagesschau ab. Minutenlang blendete die Regie den Satz ein: «Wir können die geplante Sendung nicht ausstrahlen. Wir bitten Sie um Entschuldigung.»
Die gute Nachricht «Cornelia Boesch geht es den Umständen entsprechend gut», sagte Tageschau-Chef Urs Leuthard gegenüber der «Nordwestschweiz»: «Sie muss nun wohl ein paar Tage das Bett hüten.» Gemäss Leuthard arbeitete Moderatorin Cornelia Boesch, obwohl sie leichtes Fieber hatte: «Sie hat gedacht, sie könne die Moderation durchstehen. Doch während der Sendung wurde es ihr schwarz vor Augen. Die Präsentation hat sie wohl mehr Kraft gekostet, als sie gedacht hat.» Chefredaktor Tristan Brenn entschuldigte sich für den Abbruch der Tagesschau: «Es geht ihr wieder besser.»
Eine Tagesschau, die an einem Tag wie gestern einfach abgebrochen werden muss: Das ist wohl so noch kaum je passiert. Leuthard kann sich an einen solchen Vorfall jedenfalls nicht erinnern. Er sagt: «In den letzten Jahren sicher nicht.» Für die Spätausgabe sprang dann Tagesschau-Moderatorin Wasiliki Goutziomitros ein.
SRF entschuldigte sich für den Abbruch der Sendung. Es handle sich um eine Live-Sendung ohne doppeltes Netz, da könne niemand so rasch einspringen, sagte Sprecherin Andrea Wenger gegenüber der SDA.
Bewegte stürmten Tagesschau
Ältere Zuschauer erinnerten sich gestern an die Achtzigerjahre: Während der Tagesschau vom 3. Mai 1981 stürmten zwei maskierte Demonstranten ins Studio und zeigten ein Transparent mit der Aufschrift «Freedom and Sunshine for Giorgio Bellini». Der Tessiner Giorgio Bellini galt als Mitglied der Zürcher Jugendbewegung und war im Februar 1981 wegen angeblicher Zusammenarbeit mit dem Terroristen Carlos an der deutsch-schweizerischen Grenze verhaftet worden.
Hier der Entschuldigungs-Tweet von SRF-Chefredaktor Tristan Brenn:
Wir entschuldigen uns für Abbruch der heutigen Tagesschau. Cornelia Bösch war plötzlich unwohl. Es geht ihr wieder besser. @srfnews
— Tristan Brenn (@brenntr) 25. Januar 2015
Auf Twitter war der Tagesschau-Abbruch sofort das Hauptthema:
#Tagesschau abgebrochen! Gute Besserung @CorneliaBoesch
— Philippe Pfiffner (@phpfiffner) 25. Januar 2015
So schnell gehts auf Twitter: Ausfall der @SRF #tagesschau und schon in den #trends pic.twitter.com/1c73oZLxF3
— Harry Zenklusen (@harryzenklusen) 25. Januar 2015
Erster #SRF-#Tagesschau-Ausfall seit ich denken kann - aber Hauptsache die #Billag-Hater haben wieder was zum mötzlä... #facepalm #getalife
— Marco (@madu_tweets) 25. Januar 2015
Hier lässt sich die 10-minütige Tagesschau nachschauen, allerdings bereits nachgeschnitten: