80 Jahre Globi-Bücher: Walter Andreas Müller, die Stimme des blauen Vogels, über Gemeinsamkeiten und die Zukunft des blauen Vogels in Karohosen.
Walter Andreas Müller: Nein, es macht immer noch riesig Spass. Die Produktionsfirma ist offenbar auch glücklich darüber. Ich habe dem Verlag schon mal angedeutet, sie sollten sich gelegentlich Gedanken über eine neue Stimme machen, falls meine mal nicht mehr mitmacht. Ich spreche ja mit meiner eigenen Stimme, ohne technische Hilfsmittel. Aber dafür haben sie kein Gehör.
Absolut. Als ich etwa fünf Jahre alt war, hatte ich zwei Kinderbücher, die ich jeweils bei meiner Tante auf dem Kachelofen gelesen habe. Das eine war ein Globi-Buch und dann gabs da noch den Struwwelpeter. Aber «Wie Globi Bauer wurde» war meine Bibel.
Wir haben sehr viel gemeinsam. Wir sind beide sehr optimistisch, neugierig, wach, fröhlich, hilfsbereit und an vielem interessiert. Diese Attribute von ihm decken sich mit meinen.
Globi ist ein permanent positives Wesen, er schaut immer vorwärts. Da kann man noch sehr viel lernen. Diese Energie macht ihn auch so einmalig und bei Kindern so beliebt. So «unsterblich» kann man fast schon sagen.
«Globi und die Pirateninsel». Wir konnten mit tollen Geräuschen arbeiten, und es waren auch sehr spannende Abenteuer, die Globi da erlebt hat.
Was mir noch am Herzen liegt, weil das für mich auch eine tolle Jugenderinnerung war, wäre zum Beispiel «Globi bei den Pfadfindern».
Ich stehe immer vor einem riesigen Berg, wenn ich die Rohzeichnungen und die ersten Verse bekomme. Ich denke dann manchmal: ‹Mein Gott, wie soll daraus ein Hörspiel werden?› Aber wenn es dann fertig ist, bin ich erleichtert und erfreut, dass es wieder gelungen ist. Übrigens habe ich bei jedem Hörspiel, das ich neu anfange, das Gefühl, es sei das Schwierigste.
Ach ja, das habe ich gesagt? Das war wahrscheinlich ein Bonmot. Ich bezeichne unsere Bundesräte eigentlich nicht als Globis. Im Moment haben wir einen sehr guten Bundesrat, der sehr gut zusammengesetzt ist und gut arbeitet. Ich denke, vom Umfeld her wäre es sicher noch ein spannendes Thema – was Globi im Parlament und im Bundeshaus alles erlebt. Aber alleine über unsere Bundesräte ein Globi-Buch zu machen, das fände ich nicht so lustig.
Da gibt es noch viele, auch neuzeitliche Themen. Der aktuelle Band «Globi im alten China» ist sicherlich ein spezielles Thema, da wurde ich zuerst stutzig und habe beim Verlag nachgefragt: ‹Hallo, wieso gerade im alten China, warum nicht einfach ‹Globi in China›?› Aber das Resultat kann sich doch sehen lassen.