Andreas Fleck, künstlerischer Leiter des Boswiler Sommers und der Meisterkonzerte, verlässt per Mitte 2023 das Künstlerhaus Boswil. Das wird Folgen für den Boswiler Sommer haben.
Hinter ihm liegen grosse Erfolge. Erst 2021 holte Andreas Fleck den Europäischen Kulturpreis mit seinem Boswiler Sommer in den Aargau. Nun verlässt der Cellist ebendiesen Kulturort, wo er seit über 23 Jahren wirkte. Dies teilte das Künstlerhaus Boswil am Donnerstag mit. Fleck hat das renommierte Klassik-Festival gegründet, ist seither künstlerischer Leiter und betreut zudem die Meisterkonzerte. Per «Mitte 2023» gibt er diese Aufgaben ab, heisst es in der Mitteilung.
Dies wirft Fragen auf. Wie wird sich diese Personalie auf die nächste Ausgabe des Festivals auswirken, die auf just «Mitte 2023» angesetzt ist. Der Zeitpunkt und die Form der Neubesetzung einer künstlerischen Leitung sei noch nicht definiert. Seit Anfang 2021 berät man in Boswil über die strategische (Neu-)Ausrichtung.
Ob diese Verhandlungen über die Positionierung im kulturellen Umfeld Einfluss auf diesen prominenten Abgang hatten, ist an dieser Stelle Mutmassung. Doch werde die «Ausgabe des Boswiler Sommers 2023 sowie die Wahl einer Nachfolge abhängig sein von den Ergebnissen dieser Arbeit», heisst es in der Mitteilung weiter.
Andreas Fleck hat Boswil mit seinem Sommerfestival in den letzten Jahren fest in der Klassikwelt, als Konzert- aber auch Produktionsort, verankert. Grosse Namen wie Ian Bostridge, Micha Maysky und Regula Mühlemann traten unter seiner Leitung in der Barockkirche auf, Musikerinnen und Musiker wie Sol Gabetta oder Jonian Kadesha machten in Boswil ihre ersten Erfahrungen. Der Stiftungsrat dankt Andreas Fleck für diese Zeit.