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Verstrahlte Heimat
«Drei Mal habe ich mich zurückgeschlichen»: 85-Jähriger lebt mit seiner Frau in Tschernobyls Sperrzone

Als 1986 die Atomkatastrophe in Tschernobyl passiert, lebt Yevgeny Markevich bereits seit 41 Jahren in der Stadt. Nach der Evakuation fand der ehemalige Lehrer aber immer wieder einen Weg zurück in seine nun verstrahlte Heimat und in ein ruhiges aber einsames Leben gemeinsam mit seiner Frau, Hund und Garten.

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Einmal habe er versucht mit gefälschten Dokumenten auf einem Schiff in seine ehemalige Heimat zu gelangen. Ein andermal verkleidete sich Yevgeny Markevich als Polizist. Schliesslich aber fand der ehemalige Lehrer Arbeit bei der Strahlungsüberwachung in Tschernobyl und konnte in der verseuchten Stadt bleiben. Der Ort, der von 1945 bis zur Atomkatastophe im April 1986 sein Zuhause war.

Markevich ist heute 85 Jahre alt und lebt gemeinsam mit seiner Frau, einem Hund und einem Garten in der verlassenen ukrainischen Stadt. Was ihm Sorgen bereite, sei nicht die Strahlung. Die beiden Rentner speisen sogar von ihrem eigenen Gemüse, das auf verstrahltem Boden wächst. Dass diese noch Normwerte aufweisen habe ihnen bereits ein Labortest bewiesen. Markevich besorge vielmehr die Einsamkeit in seiner einst lebendigen Heimat, wie er sagt. (AP/gue)