Startseite International
«Irma» ist über die Karibik hinweggefegt – und hat St. Maarten dem Erdboden gleichgemacht. Nach dem verheerenden Wirbelsturm wüten nun auch noch die Plünderer auf der beliebten Ferieninsel. Und sie haben freie Bahn.
Die niederländisch-französische Karibikinsel St. Martin / St. Maarten ist durch Hurrikan Irma völlig zerstört worden. Bisher wurden 14 Tote gezählt. Es können aber auch noch mehr werden. Denn die Karibikinsel ist zu 95 Prozent durch die Wucht des Orkans zerstört worden.
Und nun, nach «Irma», wüten die Plünderer auf der Insel. Sie haben freie Bahn. Keine Polizei hindert sie daran. Es herrscht die pure Anarchie und das totale Chaos im einstigen Urlaubsparadies.
Die einzige Verbindung zur Aussenwelt, die noch intakt ist, das ist eine Telefonverbindung über das Festnetz. Internet, Handy, nichts mehr funktioniert. Strom gibt es auch keinen. Ganze Häuser wurden mitgerissen, tonnenschwere Container im Hafen flogen wie Federn durch die Luft. «Wir haben unter der Betontreppe unseres Hauses gekauert, bis Irma weitergezogen ist››, berichten Ann und Klaas Groen über die letzte ihnen noch verbliebene Telefonverbindung im niederländischen Fernsehen.
Bilder der Zerstörung durch Hurrikan Irma:
Der pensionierte Polizist, der mit seiner Frau Ann seinen Lebensabend auf der niederländischen Karibikinsel St. Maarten verbringen wollte, steht vor dem Nichts. «Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll. Hoffentlich kommen schnell unsere Soldaten, die hier für Ordnung sorgen und uns versorgen können», fleht das niederländische Ehepaar übers Telefon.
Ann Groen erzählt, dass sie auch den Orkan Luis im Jahr 1995 auf St. Maarten miterlebt hat. Der aber sei im Vergleich zu Hurrikan Irma wie ein «laues Lüftchen» gewesen. «Irma hat alles verwüstet. Hier ist alles kaputt und grau. Die Insel ist ein Trümmerhaufen. Unsere Armee haben wir auch noch nicht gesehen, wo bleiben sie nur?››, sagt sie mit weinerlicher Stimme.
«Wir brauchen Hilfe. Wir haben noch Essen in Dosen und einen Wasservorrat. Das reicht vielleicht noch drei Tage. Dann aber ist alles aufgebraucht. Es ist die Apokalypse hier.»
Nach Angaben der Haager Regierung sind die ersten niederländischen Militärs von den Karibikinseln Curaçao und Aruba kommend inzwischen auf St. Maarten eingetroffen. Auch will die niederländische Marine mit zwei Fregatten die Insel St. Maarten anlaufen, um der Bevölkerung dort zu helfen und Nahrungsmittel sowie sauberes Trinkwasser zu liefern.
Unklar ist noch, wie hoch der Sachschaden ist, den Hurrikan Irma anrichtete. Klar aber ist:
Das Urlaubsparadies St. Maarten ist zerstört. Es besteht nicht mehr.