Amoklauf
«Jedes Mal, wenn ich mit ihm sprach, hatte er nie Pläne mit seinen Freunden»: Schütze schickte kurz vor dem Massaker noch Textnachrichten an Mädchen

Mehr und mehr Details werden über den Schützen bekannt. So soll er vor der Tat auch Kontakt zu einer Deutschen gehabt haben.

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Demnach berichtet der Sender CNN, dass der Schütze kurz vor dem Massaker auch Textnachrichten an ein Mädchen aus Deutschland geschickt habe. Die 15-Jährige soll seit Anfang Mai in Kontakt mit dem Schützen gestanden haben, wie der Sender unter Berufung auf Chatprotokolle und ein Gespräch mit dem Teenager aus Frankfurt am Main berichtete. Der Schütze schickte dem Sender zufolge auch Videos von sich an das Mädchen. «Er sah glücklich aus und fühlte sich wohl im Gespräch mit mir», zitierte CNN das Mädchen.

Anghörige trauern bei einem gemeinsamen Gebet .

Anghörige trauern bei einem gemeinsamen Gebet .

Keystone

Kurz vor der Tat soll er sich per Textnachricht auch über seine Grossmutter beschwert haben. Dann habe er dem Mädchen mitgeteilt, der 66-Jährigen in den Kopf geschossen zu haben. Die Frau überlebte. Der Schütze habe dem Mädchen im Anschluss auch geschrieben, in einer Grundschule um sich schiessen zu wollen, so CNN. Das sei die letzte Nachricht an das Mädchen in Deutschland gewesen. «Jedes Mal, wenn ich mit ihm sprach, hatte er nie Pläne mit seinen Freunden», sagte das Mädchen CNN zufolge weiter. Der Grossvater des Schützen sagte dem Sender ABC, dass sein Enkel nicht viel geredet habe. «Er war sehr ruhig.»

Der junge Mann hatte am Dienstagnachmittag in einer Grundschule im Bundesstaat Texas 19 Kinder und zwei Lehrer getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Zu dem Massaker in der Robb Elementary School in der Gemeinde Uvalde kam es laut Polizei in dem Klassenraum, in dem sich der 18-Jährige verschanzt hatte.

Die Tat von Uvalde - eine von ihrer hispanischen Gemeinde geprägten Kleinstadt mit rund 16 000 Einwohnern - ist eines der Schulmassaker in der US-Geschichte mit den meisten Opfern. Nur beim Shooting an der Sandy-Hook-Grundschule in Newtown im Bundesstaat Connecticut im Dezember 2012 starben mehr Menschen. Viele Hintergründe der Tat waren am Mittwoch noch unklar - zum Beispiel die Frage, warum die Robb Elementary School zum Ziel wurde. Der Chef der Behörde für Öffentliche Sicherheit in Texas, Steven McCraw, sagte am Mittwoch, ein Motiv des Täters sei weiterhin nicht bekannt. Nach Angaben der Behörden kündigte er seine Tat kurz zuvor auf Facebook an. (dpa)