Tinguely Ahoy
Logbuch-Eintrag 4: Wechselhaftes Wetter, Wellen und Weiterfahrt

Die MS Evolutie, das Ausstellungsschiff des Museum Tinguely, lässt sich auch von stürmischer Witterung und schlechter Sicht nicht aufhalten.

Michael Gasser
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Hier war der Himmel in Maastricht noch blau.

Hier war der Himmel in Maastricht noch blau.

Zvg

Obschon die MS Evolutie «nur» mit einer Geschwindigkeit von rund zehn bis zwölf Kilometer pro Stunde unterwegs ist, kommt sie zügig voran. Mitt­lerweile hat das umgebaute Frachtschiff sowohl Maastricht als auch Amsterdam hinter sich gelassen und tuckert unter dem Titel «Museum Tinguely Ahoy!» aktuell in Richtung Deutschland und Gelsen­kirchen.

Die vergangenen Tage standen im Zeichen des wechsel­haften Wetters: In Maastricht liess es dieses etwa nicht zu, die von Nevin Aladağ konzipierte Performance «Body Instruments» unter freiem Himmel durchzuführen. Dank der Spontaneität der Partner vor Ort konnte der Event kurzfristig ins Bonnefantenmuseum für alte und zeitgenössische Kunst verlegt werden.

Maastricht: Spontaner Auftritt im Bonnefantenmuseum.

Maastricht: Spontaner Auftritt im Bonnefantenmuseum.

Zvg / Kayla Bolsinger

Der Performer wusste die unverhoffte Umgebung zu nutzen und bezog das vom renommierten Architekten Aldo Rossi stammende Gebäude spielend in seine Darbietung mit ein: Gekonnt wusste er sich über die Treppe, den Kuppelraum und durch verschiedene Ausstellungsräume zu bewegen und mittels Gesten einen Klang­reigen zu kreieren. Eine sinnliche Erfahrung, die das zahlreich erschienene Publikum in seinen Bann zog.

Die Weiterfahrt nach Amsterdam bescherte der MS Evolutie und ihrer Crew nicht nur eine zufällige Begegnung mit zwei Familienangehörigen der früheren Schiffseigner (was es natürlich fotografisch festzuhalten galt), sondern auch eine stürmische Wetterlage – mit jeder Menge Regen, einer radikal eingeschränkten Sicht sowie einem hohem Wellengang, welcher den Mitreisenden einen starken Magen abverlangte.

Anlegen am kulturellen und hippen Hotspot

Eine Herausforderung, die in der niederländischen Hauptstadt belohnt wurde: Das Schiff durfte am NDSM-Kai anlegen. An einem Standort, der sich in den letzten Jahren zu einem kulturellen und hippen Hotspot entwickelt hat. Gegen 700 Besucherinnen und Besucher strömten in die Tinguely-Ausstellung und zu den Workshops, der kapriziösen Witterung zum Trotz.

Zu verdanken war diese stolze Besucherzahl auch den Bemühungen der Partnerinstitution, dem Amsterdamer Stedelijk Museum für Kunst und Design. Was beweist: Für ein Museum erweist es sich von Vorteil, über ein gutes Netzwerk und verlässliche Partner zu verfügen.

Amsterdam: Musikalische Performance unter düsteren Wolken.

Amsterdam: Musikalische Performance unter düsteren Wolken.

Zvg / Matthias Willi

Die bisherigen Logbuch-Einträge von «Tinguely Ahoy»

  1. Logbuch-Eintrag
  2. Logbuch-Eintrag
  3. Logbuch-Eintrag

Im Wochenrhythmus begleitet die bz die Stationen der MS Evolutie.
www.mtahoy.com