Das Citizen-Science-Projekt nimmt mit Hilfe der breiten Bevölkerung die Pflanzenwelt in Stadt und Land unter die Lupe und will so die Artenvielfalt stärken.
Der Verein Flora beider Basel hat in Zusammenarbeit mit den Herbarien Basel ein Projekt für alles Blühende in beiden Basel ins Leben gerufen. Mit von der Partie sind ausserdem der Basellandschaftliche Natur- und Vogelschutzverband, Info Flora, Pro Natura Basel, Pro Natura Baselland und die Universität Basel. Das gemeinsame Ziel: Eine aktuelle Übersicht über die Artenvielfalt der hiesigen Flora zu erschaffen. Und zwar mit Hilfe der Zivilbevölkerung.
Seit Jahrzehnten wurde die Basler und Baselbieter Botanik nicht mehr umfassend untersucht. «Flora beider Basel» will hier mit dem Aufbau einer Community für Botanik-Interessierte Abhilfe schaffen.
«Dafür möchten wir möglichst viele Leute, egal ob Fachpersonen oder Laien, motivieren, nach draussen zu gehen und Wiesen, Weiden, Wälder und andere Lebensräume zu entdecken»,
sagt Ramon Müller, Geschäftsführer der Regionalstelle Flora beider Basel.
Wie die Teilnehmenden dabei genau vorgehen, ist ihnen überlassen. Ob sie sich in der Gruppe gezielt aufmachen, um die umliegende Flora zu erkunden, auf dem Sonntagsspaziergang mit der Familie nach Blumen Ausschau halten oder bei der abendlichen Runde mit dem Hund zufällig ein Pflänzchen entdecken, alles ist erwünscht. Fürs Erste gehe es in diesem Jahr darum, die regionale Flora besser kennenzulernen, so Ramon Müller.
Aber auch, wenn ein systematisches Abgrasen aller Wiesen und Lebensräume noch nicht auf dem Plant steht, werden die Funde dennoch allesamt registriert: Die Entdeckerinnen und Entdecker fotografieren ihre «botanischen Läckerli» ab und stellen die Fotos und die zugehörigen Fundkoordinaten dem nationalen Daten- und Informationszentrum für die Schweizer Flora (Info Flora) zur Verfügung.
Mit der Hilfe von vielen Freiwilligen wird ein sogenanntes Floreninventar entstehen, welches detailliert Auskunft darüber gibt, welche Pflanzen in unserem Gebiet vorkommen. Dieses Wissen ist insbesondere wertvoll, weil so auch besonders gefährdete oder problematische Gewächse beobachtet werden können. «Man kann nicht schützen, was man nicht kennt», meint Ramon Müller. Gerade für botanische Seltenheiten können so auch Erhaltungsmassnahmen effizienter eingesetzt werden.
Dadurch, dass alle Teilnehmenden Zugriff auf alle hochgeladenen Daten haben, kann sich das Netzwerk auch gegenseitig unterstützen und über die kommenden Jahre anwachsen. «Der Weiterbildungsgedanke ist uns bei dem Projekt sehr wichtig», meint Müller. «Wir wollen mit Flora beider Basel eine langjährige Community für Botanik-Interessierte schaffen.»
Hinweis: Am Freitag, 11. Juni 2021 findet um 19 Uhr eine virtuelle Informationsveranstaltung via Zoom für alle Interessierten statt. Anmeldungen an ramon.mueller@unibas.ch