Die Verbindung zum Ostquai und zur Hiltalingerbrücke wird untersucht. Offen ist aber noch, ob der Bund dieses Projekt mitfinanziert.
Bisher war immer die Rede davon, beim Dreiländereck in Richtung Norden eine Brücke über die Hafeneinfahrt in Richtung Weil am Rhein zu bauen. Ziel ist es, die Lücke am rechten Rheinufer zu schliessen. Die Rheinuferpromenade auf der linken Rheinseite war bereits im Frühjahr 2016 eröffnet worden. Über die Dreiländerbrücke erreicht man von Huningue Weil am Rhein und das Rheincenter. Von dort aber geht der Spaziergang am Rhein in Richtung Basel nicht weiter – deshalb das Brückenprojekt.
Neu wird jetzt aber eine zweite Variante geprüft. Dabei soll vom Dreiländereck eine Brücke für Fussgänger und Radfahrer über das Hafenbecken 1 zum Ostquai gebaut werden und mit Anschluss an die Hiltalingerbrücke Kleinhüningen und das Weiler-Quartier Friedlingen angebunden werden.
Auf der Grundlage von Varianten- und Machbarkeitsstudien und nach der Abstimmung zwischen den beiden Partnern Weil am Rhein und Basel kann dann ein Projekt-Wettbewerb lanciert werden. Für das gesamte Verfahren hat der Basler Grosse Rat im Rahmen des Kredits für den Stadtteilrichtplan Kleinhüningen-Klybeck Ende Oktober 2020 einen Betrag von 770'000 Franken gesprochen.
Eine neue Brücke ist bereits Ende 2016 im Agglomerationsprogramm der 3. Generation eingereicht worden. Als Vorzugsvariante wird hier die Nord-Süd-Verbindung über die Hafeneinfahrt genannt. Der Bund hat zugesagt, sich an den Kosten von sieben Millionen Franken (Unsicherheit von rund 50 Prozent) zu beteiligen. Laut Rudolf Menzi, Mediensprecher beim Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), sind das 40 Prozent bis maximal 2,8 Millionen Franken. Als Baubeginn wurde 2020 und als Inbetriebnahme 2022 genannt.
Das aber wird nicht klappen. Auf der Website Hafen-Stadt, die das Basler Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) betreibt, ist die Rede von einer Eröffnung 2024. Aber auch auf diesen Termin will sich das BVD laut Mediensprecherin Sarah Mesmer nicht festlegen. Der Antrag zum Brückenprojekt wurde diesen Sommer im Agglomerationsprogramm der 4. Generation übernommen, erklärt Patrick Leypoldt, Geschäftsführer der Agglo Basel.
Zur Brückenvariante 2 Richtung Ostquai kann er keine Auskunft geben, weil diese Infrastruktur nicht angemeldet sei. Laut Leypoldt gibt es bei der Entscheidung hierfür zwei Möglichkeiten: Mit dem Bundesamt für Raumplanung eine Umwidmung zu verhandeln oder Mitte 2025 beim Agglomerationsprogramm der 5. Generation einen Neuantrag zu stellen, Baubeginn wäre dann ab 2028.
Beim BVD setzt man darauf, dass es möglich sein wird, sich mit dem Bund abzustimmen. Schon im Ratschlag wurde das Ziel formuliert, das Projekt zeitnahe zu realisieren, um die Mitfinanzierung des Bundes sicherzustellen. Für die neue Brückenvariante spreche, dass die nötigen Rampenbauwerke nicht unmittelbar beim Dreiländereck gebaut werden müssten und es mehr Spielraum für die städtebauliche Einbindung gebe. Damit die Schiffe durchfahren können, müssen die Brücken mindestens 9,20 Meter hoch sein. Mit dem ursprünglichen Brückenprojekt ging es auch wegen Platzproblemen nicht vorwärts.
Bleibt offen, ob der Bund der Argumentation des BVD folgt, dass es im Antrag im Agglomerationsprogramm keine «fixe Eingrenzung» auf die ursprüngliche Nord-Süd-Variante gebe. In Bern heisst es, das BVD müsse in einem Änderungsgesuch nachweisen, «dass das geänderte Projekt mindestens eine vergleichbare Wirkung hat wie das ursprüngliche». Geprüft werden müsse ferner, ob es sich um eine Projektänderung oder schon ein neues Projekt handle. Letzteres aber müsste 2025 im 5. Agglomerationsprogramm neu eingegeben werden.