Verein Pro Spital Laufen
Nun sollen die Gemeinden das Spital Laufen retten

Der Verein Pro Spital Laufen will die Laufentaler Ortschaften ins Boot holen. Die Erfolgsaussichten sind jedoch gering.

Dimitri Hofer
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Der Bezirk Laufen umfasst 13 Gemeinden. Der Verein Pro Spital Laufen, der sich für den Erhalt des Krankenhauses einsetzt, hat nun vor, die Dörfer zu mobilisieren.

Der Bezirk Laufen umfasst 13 Gemeinden. Der Verein Pro Spital Laufen, der sich für den Erhalt des Krankenhauses einsetzt, hat nun vor, die Dörfer zu mobilisieren.

Kenneth Nars

Hätte das Laufental ein eigenes Sorgen-Barometer, so stünde die geplante Schliessung des Spitals Laufen weit oben. Jedenfalls ist die Zukunft des früheren Feningerspitals in den 13 Gemeinden des Bezirks ein grosses Gesprächsthema. Der Verein Pro Spital Laufen, der sich für den Erhalt des Krankenhauses einsetzt, hat nun vor, die Dörfer zu mobilisieren. Bei den Gemeindeverantwortlichen ist der Kampfeswille allerdings gering.

Am Donnerstag befindet der Baselbieter Landrat über ein Dekret, welches das Aus des Spitals Laufen besiegelt. Die defizitäre Institution soll geschlossen und im kommenden Jahr durch ein ambulantes Gesundheitszentrum ersetzt werden. Gegen die Pläne des Kantons und des Kantonsspitals Baselland (KSBL) opponiert der Verein Pro Spital Laufen. Der Verein hat vor, das Dekret nach dem Entscheid des Parlaments rechtlich anzufechten. Die Schliessung verstosse gegen den Laufental-Vertrag, der Ende der 1980er-Jahre für den Übertritt des damals bernischen Laufentals zum Baselbiet aufgesetzt worden war. Im Vertrag heisst es, der Bestand des Spitals bleibe «dauernd» gewährleistet.

Kantonsspital setzt auf Männer

Der Verwaltungsrat des Kantonsspitals Baselland (KSBL) hat die Geschäftsleitung neu strukturiert. Per 1. November wurde das Gremium «verschlankt», so die Mitteilung, um die Transformation des KSBL gemäss der Strategie «Fokus» umzusetzen. Darunter fällt etwa die Reduzierung auf zwei stationäre Standorte. Neu umfasst die Geschäftsleitung sechs Funktionen. Dabei fällt auf: Frauen sucht man vergebens. Neben CEO Norbert Schnitzler sind dies Michael Tschopp als Chef der operativen Einheiten, Finanzchef Remo Anceschi, Michael Rolaz als Leiter der Unternehmensentwicklung, als medizinischer Leiter Chefarzt Jörg Leuppi sowie als Leiter des Pflegedienstes Cornelius-Monroe Huber. Immerhin: Seit dem Abgang von Werner Widmer vor eineinhalb Jahren steht beim KSBL ganz zuoberst eine Frau: Verwaltungsratspräsidentin Madeleine Stöckli. (mn)

Sieben Franken für jeden Einwohner des Laufentals

Der Verein Pro Spital Laufen hat angekündigt, für die juristischen Abklärungen der Passage des Laufental-Vertrags bis vor Bundesgericht zu klagen. Auf Facebook ruft der Verein die Laufentalerinnen und Laufentaler dazu auf, das Anliegen finanziell zu unterstützen. Dazu sollen sie Anträge an den Budget-Gemeindeversammlungen stellen. «Wir möchten erreichen, dass die Gemeinden für jeden Einwohner des Laufentals sieben Franken für unseren Zweck bereitstellen», wurde den rund 1100 Mitgliedern der Facebook-Gruppe mitgeteilt. Verfasst hat den Beitrag der Laufner FDP-Stadtrat Simon Felix, der den Verein Pro Spital Laufen ins Leben gerufen hat.

Gemeinderäte votierten einstimmig für Zentrum

Ob viele Laufentaler an einer Gemeindeversammlung einen Antrag stellen werden, ist schwer vorherzusagen. Zumindest unter den Exekutivmitgliedern scheint Felix in der Minderheit zu sein. Am Laufentaler Tag sprachen sich die anwesenden Vertreter der 13 Gemeinden einstimmig für die Transformation aus. Eine Laufentaler Verhandlungsdelegation, der auch drei Gemeindepräsidenten angehören, hat mit Kanton und KSBL das Konzept des Gesundheitszentrums erarbeitet.

Das Gesundheitszentrum ist bedarfsgerecht, attraktiv und zukunftsorientiert.

(Quelle: Regina Weibel, Gemeindepräsidentin Dittingen)

Zu den Mitgliedern der Delegation gehört auch die Dittinger Gemeindepräsidentin Regina Weibel. «Die Laufentaler Gemeinden haben sich für einen gemeinschaftlichen, konstruktiven Weg in Zusammenarbeit mit Kanton und KSBL entschieden», sagt sie im Namen der Verhandlungsdelegation. Die Schliessung des Spitals schmerze auch die Delegation. Das Gesundheitszentrum sei jedoch «bedarfsgerecht, attraktiv und zukunftsorientiert».

Hinter den Gewinn, den das Laufental bei einem Erfolg vor Gericht hätte, setzt Weibel ein dickes Fragezeichen. Sie zeigt sich überzeugt, dass das KSBL in einem solchen Fall das Laufner Spital möglichst unattraktiv gestalten würde, um den Laufental-Vertrag buchstabengetreu einzuhalten.