Tambouren- und Pfeiferfest
Liestal ganz im Zeichen der Pfeifer und Trommler

Wer am Wochenende durch Liestal ging, hätte meinen können, er habe sich in der Saison geirrt. Aus allen Gassen und Winkeln waren fasnächtliche Pfeifenklänge und Trommelwirbel zu hören.

Thomas Immoos
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Zentralschweizerisches Tambouren- und Pfeiferfest in Liestal
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Auf dem Bild ist die Fasnachtzunft Rieburg Möhlin
Auf dem Bild ist die Narre Baschiclique Basel
Zentralschweizerisches Tambouren- und Pfeiferfest in Liestal
Zentralschweizerisches Tambouren- und Pfeiferfest in Liestal
Zentralschweizerisches Tambouren- und Pfeiferfest in Liestal
Auf dem Bild sind die Gäste aus Bern (auf der Fahne stand Trommler und Pfeifer Korps und Knabenmusik der Stadt Bern)
Auf dem Bild sind die Gäste aus Bern (auf der Fahne stand:Trommler und Pfeifer Korps und Knabenmusik der Stadt Bern)
Auf dem Bild ist die Fasnachtzunft Rieburg Möhlin2
Zentralschweizerisches Tambouren- und Pfeiferfest in Liestal

Zentralschweizerisches Tambouren- und Pfeiferfest in Liestal

Juri Junkov

Wegweiser zu den Probe- und Jurylokalen und Plakate zeigten, dass das Stedtli Liestal während dreier Tage Gastgeber des Zentralschweizerischen Tambouren- und Pfeiferfestes war.

Ausserdem waren zahlreiche Schaufenster, so auch jenes der Hörmittelzentrale, liebevoll mit Trommeln, Schlegeln und andern Accessoires geschmückt, um dem Grossanlass die Reverenz zu erweisen. Dazu waren Formationen aus zehn Kantonen angetreten.

Sechs Formationen aus den USA

Aber auch Gäste aus dem Ausland waren nach Liestal angereist: eine Tambourengruppe aus den Niederlanden und sechs «Fife and Drum»-Corps aus den USA.

Das Festprogramm der drei Tage in Liestal war sehr umfangreich und anspruchsvoll. In 22 Wettspiellokalen in Liestal stellten sich die Pfeifer und Trommler ihren Juroren. «Das Niveau ist bemerkenswert hoch», stellte beispielsweise OK-Präsident Hanspeter Meyer fest.

Diverse Formationen marschierten am Samstagnachmittag bei brütender Hitze - Gruppe für Gruppe einzeln - trommelnd und pfeifend und schwitzend im Stedtli vor den Juroren vorbei, die sich vor dem Coop auf einem Anhänger eingerichtet hatten. Interessiert schauten die einkaufenden Passanten zu. In den Seitengassen und im Lüdin-Pärkli gaben sich die Gruppen ihren letzten Schliff.

Nachtumzug durchs Stedtli

Am frühen Samstagabend wurden im Regierungsgebäude die Veteranen des Verbandes geehrt. Die «American Fifes and Drums» begeisterten danach bis um Mitternacht mit ihren fulminanten Darbietungen im voll besetzten Festzelt das Publikum. Schlag zwölf Uhr Mitternacht machten sich dann die Formationen auf zum Nachtumzug. Und sie gässelten musizierend bis um zwei Uhr.

Aber schon früh am gestrigen Sonntagvormittag waren wieder vertraute Klänge zu hören, als sich die Pfeifer und Trommler zum Sternmarsch versammelten. Nun waren die Temperaturen nicht mehr so heiss, das Wetter sogar eher unbeständig und regnerisch.

Es folgte der Festakt mit Ansprachen von Verbands- und Politikvertretern. Ihren letzten offiziellen Auftritt als Liestaler Stadtpräsidentin hatte Regula Gysin, die auch Mitglied des Organisationskomitees gewesen war. Sie würdigte «das friedliche Wettspielen» der Musikerinnen und Musiker. .

Das Wetter wurde derweil immer wechselhafter. Sorgenvoll wurde immer wieder zum Himmel geblickt. «Schweren Herzens mussten wir den Festzumzug durchs Stedtli kurzfristig absagen», sagte OK-Medienveranwortliche Markus Meyer. Trotzdem warteten die Zaungäste im Stedtli nicht ganz vergebens. Einige Formationen liessen es sich nicht nehmen, trotzdem musizierend durch die Rathausstrasse zu ziehen. Einige Trommeln waren mit Plastikfolien geschützt, was den Klang der Instrumente nur unwesentlich veränderte.

Schlechtwetterprogamm

Im Festzelt wurde nun ein Schlechtwetterprogramm durchgeführt. Ein Konzert gab hier die Polizeimusik Basel-Landschaft, weitere Corps. Jedenfalls kam das Publikum voll auf seine Kosten. Den Höhepunkt bildete ein Gesamtkonzert auf der riesigen Bühne.