Nach 14 Jahren wurde das Basler Seifenkistenrennen wieder durchgeführt. Ein Siebenjähriger entschied sein erstes Rennen für sich.
Letzte Vorbereitungen werden getroffen, die letzten Testfahrten sind durch. Stolz präsentieren die Pilotinnen und Piloten ihre Fahrzeuge. 14 Uhr: Es geht los, die erste Seifenkiste donnert den Gemsberg hinab.
Nach 14 Jahren findet das Basler Seifenkistenrennen wieder statt. 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind mit ihren selbst gebauten Boliden am Start. Eine rote Seifenkiste überrascht die Menge mit einer rasenden Geschwindigkeit. Der Wagen brettert über die Schanze hinweg. Das Publikum jubelt. Tilo Ahmels, der mit seinem Junioratelier das Seifenkistenrennen organisiert, gibt die Strecke für die nächste Kiste frei.
Auch gekommen ist der zwölfjährige Gregor Wenger. An seiner Seifenkiste ist die noch unvollständige Nummer L 323 zu sehen. Dem L sollen dereinst noch «KP» folgen, nach dem Vorbild des Comics Percy Pickwick. Dessen Hauptfigur fährt in jedem Abenteuer das Auto mit dem Kennzeichen «LKP 323» schrottreif. Gregor suchte mit seiner Mutter den Bezug für den Sitz aus. Seine Grossmutter hat den Bezug angenäht.
Neben der Karosserie, die aus Blech und Holz besteht, ist an der Front die Kühlerfigur eines Jaguars angebracht. Unter dem Chassis befindet sich, mit Ausnahme der Räder, ein Seifenkisten-Bausatz. Aus solchen bestehen viele der Kisten.
Gute Karten beim Publikum hat Gregor mit seiner Kiste. Eine Zuschauerjury bewertet das Design der Seifenkisten. Die Punktzahl setzt sich aus dieser Bewertung sowie den Punkten für die beiden Läufe zusammen.
Kaum aufgeschaut, erreicht einer der jüngeren Piloten die Ziellinie: Milan Anklin. Er ist sieben Jahre alt und bereits bei seinem ersten Rennen schnell unterwegs. Auf Anfrage, warum er teilnimmt, sagt er: «Ich wollte schon als kleines Kind mitmachen.» Milans roter Bolide ist einer der kleinsten. Was an der Karosserie besonders auffällt, ist der Fahrradlenker.
Einen besonderen Wert legen die Organisatoren auf Recycling. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten für den Bau der Seifenkisten Material, das sonst weggeworfen worden wäre. Einer, der dieses Thema besonders ernst nimmt, ist Henk Tinga. Dessen Gefährt ist, wie er sagt, zu 100 Prozent wiederverwertet. Der Holzstuhl sticht sofort ins Auge und der Lenker, ein altes Spinnrad, wirkt schon fast wie ein Schiffsruder.
Preise gibt es nicht nur für die ersten drei Plätze. Einen Sonderpreis für Design gewinnt die Spielwerkstatt Kleinhüningen. Den dritten Platz belegt Lili vom Team Blitz.
Für Gregor und Milan lohnen sich die grossen Anstrengungen: Gregor wird Zweiter, während es Milan in seinem ersten Rennen sogar ganz nach oben schafft.